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Ein Minister, der selbst Müll sammeln geht

So sieht man einen Politiker nicht oft. In sozialen Netzwerken geht ein Clip viral, der Indiens Premierminister beim Müll sammeln zeigt.

Heute Redaktion
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Indien ist nicht nur für Bilder von Traumhochzeiten und malerische Sehenswürdigkeiten bekannt, sondern auch für seine Müllberge. In ländlichen Gebieten wird Müll oft sogar in Wasserbecken entsorgt und vergiftet das Grundwasser, in manchen Städten stapelt er sich haushoch und an den Stränden wird er kiloweise angeschwemmt.

Viele freiwillige Helfer, In- und Ausländer, versuchen mit verschiedensten Mitteln, ein Umdenken in der Gesellschaft herbeizuführen. Jadav Payeng etwa wird nicht nur in Indien für sein Umwelt-Engagement gefeiert. Der "Forest Man" stieß 1976 im Alter von 16 Jahren auf einer Sandbank in Majuli auf tote Schlangen, die durch die Strömungen angespült und wegen der fehlenden Bäume schutzlos in der Hitze verendet sein sollen.

Programm "Sauberes Indien"

Daraufhin beschloss er, an jener Stelle 20 Bambus-Setzlinge zu pflanzen. Seither kam täglich ein Baum dazu und heute steht dort ein ganzer Wald, der größer als der Central Park in New York ist. Aber auch viele Europäer kündigen ihren Job und geben ihre Wohnung auf, um nach Indien zu reisen und zu helfen. Ungewöhnlich ist nun ein neues Video, das im Netz die Runde macht.

Es zeigt niemand geringeren als den indischen Premierminister Narendra Modi, der einsam und alleine Plastikmüll am Strand von Mamallapuram einsammelt. Das Video verteilt sich derzeit hundertfach im Netz. Modi setzt auch politisch auf Umweltschutz. Seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2014 setzte die Regierung ein Programm namens "Swachh Bharat Abhiyan" um, das frei übersetzt "sauberes Indien" bedeutet. Wichtigstes Anliegen ist ein landesweiter Ausbau eines Frischwasser- und Abwassersystems.