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"Ein Roboter könnte Kinderspielsachen aufräumen"

In einem Interview spricht der Sohn des Firmengründers James Dyson darüber, was er alles entwickeln möchte und weshalb die Schweiz interessant ist.

20 Minuten
Jake Dyson spricht im Interview über das Familienunternehmen und seinen Vater an der Spitze.
Jake Dyson spricht im Interview über das Familienunternehmen und seinen Vater an der Spitze.
REUTERS

Dyson verkauft nicht nur beutel- und kabellose Staubsauger, sondern auch Föhns, Händetrocker, Luftreiniger und Kopfhörer. Der Großkonzern beschäftigt heute um die 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und setzt über 7,4 Milliarden Euro um.

Jake Dyson ist der Sohn des britischen Ingenieurs Sir James Dyson, und seit neun Jahren Chef-Ingenieur bei der Firma seines Vaters. Er kümmert sich um Zukunftsthemen wie Robotik und künstliche Intelligenz und hat mit der "Aargauer Zeitung" über den Erfolg der Staubsauger, das Familienunternehmen und den Weg in die Zukunft gesprochen.

Der Vater hat das letzte Wort

1991 gründete James Dyson die Firma. Über dreißig Jahre später definiert sie sich weiterhin als Familienbetrieb: Mit dem Vater an der Spitze, Sohn als Chef-Ingenieur und seinem Bruder, der auch im Verwaltungsrat sitzt.

Trotz der Größe des Unternehmens müsse jeder Entscheid, welcher im Vorstand getroffen wird, weiterhin vom Vater abgesegnet werden. "Ja, natürlich. Denn sein Erfahrungsschatz ist einzigartig", so Dyson. Es sei weiterhin das Ziel, eine Familienfirma zu bleiben.

Auch im eigenen Haushalt kommen die Produkte zum Einsatz. Allerdings greift Jake Dyson nicht mehr selbst zum Staubsauger, sondern lässt ständig das neuste Robotermodell laufen. "Denn ich habe einen schwarzen Labrador, der viele Haare liegen lässt, und das kann ich nicht ausstehen", so Dyson.

Dyson-Shops auch in der Schweiz?

Die Frage, ob der Staubsauger-Gigant auch bald einen Shop in der Schweiz betreiben wolle, bejaht Dyson. "Wir haben erst kürzlich darüber intern diskutiert. Denn es ist wichtig, dass wir der Kundschaft unsere komplexen Produkte fachmännisch erklären können. Das ist in einem Geschäft mit eigenem Personal besser möglich."

Laut Chef-Ingenieur interessieren sich die Schweizer Kundinnen und Kunden für neue Technologien, und hätten ein hohes Qualitätsverständnis. "Viele wollen stets das neuste und beste Produkt", so Dyson.

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    Bei den technischen Daten fährt Dyson beim Gen5detect Superlativen auf: ein Motor mit 135.000 Umdrehungen pro Minute (neunmal schneller als ein Formel-1-Motor), ...
    Bei den technischen Daten fährt Dyson beim Gen5detect Superlativen auf: ein Motor mit 135.000 Umdrehungen pro Minute (neunmal schneller als ein Formel-1-Motor), ...
    Rene Findenig

    Mit Robotern gegen Lego-Steine

    Stichwort Innovation: Er arbeite momentan daran, Roboter-Staubsauger mit Künstlicher Intelligenz auszustatten. Wofür? "Um mehr Probleme in Ihrem Zuhause zu lösen", sagt Dyson. "Roboter könnten zum Beispiel auch die am Boden verstreuten Kinderspielsachen aufräumen. Denken Sie an all die Lego-Steine!" Er erwarte, dass auch bei Dyson bald die Verkaufszahlen der Roboter die der herkömmlichen Modelle übertreffen.

    Ein weiteres futuristisches Produkt ist die Luftfilter-Maske mit Kopfhörern, die erst vor kurzem für Staunen gesorgt hat. Laut Dyson sei das erst der Start gewesen. "Wir werden die Größe des Geräts künftig verkleinern und weitere tragbare Audio-Produkte lancieren", so Dyson.