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Ein Schnäppchen für 10 Millionen Dollar

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Hongkong ist eine Stadt der Superlative. Nirgendwo stehen mehr Wolkenkratzer. Am Flughafen werden jährlich über 63 Mio. Passagiere abgefertigt. Die ehemalige britische Kronkolonie ist das wirtschaftliche Herz Chinas und ein riesiger Umschlagplatz für Waren aller Art. Und da darf auch die Kunst nicht fehlen.

Mit der Eröffnung der Art Basel Hongkong vor vier Jahren ist der seit Jahren wichtigsten Kunstmesse der Welt, der Art Basel, ein weiterer Coup gelungen: Hongkong ist zum asiatischen Kunst-Hotspot geworden, internationale Spitzengalerien wie Gagosian und White Cube haben Filialen eröffnet und profitieren von Hongkongs Niedrigsteuerpolitik und Freihandelszone. Auch wenn Chinas Wirtschaftsmotor etwas leiser brummt, boomt Asiens Kunstmarkt weiter.

In Zeiten unsicherer Anlagen und geringer Renditen ist Kunst das alternative Investment. Die Devise lautet: je teurer umso besser. Der Preis bestimmt die Qualität. Eine Spinnenskulptur von Louise Bourgeois für über zehn Mio. Dollar, gesehen bei der Spitzengalerie Hauser und Wirth, lässt sich schneller verkaufen als ein preisgünstiges Werk eines Jungkünstlers. Galeristen, die nach Hongkong gehen, wissen um die hohen Kosten einer fernen Messe und nehmen anerkannte und teure Kunst mit auf den Weg. 300 Galerien zeigen Werke von 4.000 Künstlern vor 60.000 Besuchern. Mit dabei sind auch Österreichs Topgaleristen von Thaddaeus Ropac bis Ursula Krinzinger.

Die Grande Dame des österreichischen Kunstbetriebes fällt mit einem hervorragenden Werk von Hermann Nitsch um 125.000 Euro auf. Und der Kunstjetset, Stars wie Oscarpreisträger Leonardo DiCaprio, lässt es sich nicht nehmen, aus der ganzen Welt anzureisen, um in der Metropole sich selbst und coole Partys zu feiern, den atemberaubenden Blick von der Felix Bar im noblen Peninsula Hotel auf Hongkongs Skyline zu genießen und natürlich Topkunst zu kaufen. Hoch lebe die Kunst.