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Ein Toter und fünf Vermisste nach Chemie-Explosion

In Leverkusen ereignete sich eine große Explosion auf dem Gelände einer Entsorgungsfirma. Es gibt einen Toten und 16 Verletzte, fünf werden vermisst.

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In Leverkusen (NRW) gab es eine gewaltige Explosion beim sogenannten Chempark.
In Leverkusen (NRW) gab es eine gewaltige Explosion beim sogenannten Chempark.
Oliver Berg / dpa / picturedesk.com

Bei einer Explosion im Chempark Leverkusen sind am Dienstagmorgen nach Angaben der Kölner Polizei mehrere Menschen verletzt worden. Wie die Betreiberfirma Currenta am Mittag mitteilte, werden nach dem Unglück in der Müllverbrennungsanlage noch fünf Mitarbeiter vermisst. Laut Stadt Leverkusen wurden vier Schwerverletzte und zwölf Verletzte geborgen. Gegenüber der "Bild" bestätigte die Stadt später einen Toten.

Riesige Rauchwolke über Leverkusen

Die Explosion ereignete sich nach Angaben des Unternehmens aus bisher unbekannter Ursache gegen 09.40 Uhr im Tanklager des Entsorgungszentrums Bürrig. Danach kam es zu einem Brand in dem Tanklager. Anwohner des Chemiebetriebs wurden aufgefordert, geschlossene Räume aufzusuchen sowie Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ordnete das Ereignis in die Warnstufe "Extreme Gefahr" ein.

Einsatzkräfte der Werksfeuerwehr und Luftmesswagen waren im Einsatz. Erste Luftmessungen der Umweltschutzeinheiten im Kölner Norden ergaben laut Feuerwehr gegen Mittag, dass derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Die Messungen würden fortgesetzt. Gleichwohl wurden Autofahrer aufgefordert, Fahrzeugfenster geschlossen zu halten und die Lüftungen auszustellen.

Mehrere Verletzte

Nach der Explosion brannte nach Angaben der Stadt ein Tank mit Lösungsmitteln. "Die Löscharbeiten mussten warten, bis eine Stromleitung vom Netz getrennt war. Das ist nun geschehen. Die Löscharbeiten beginnen", teilte die Kommune am Mittag mit.

Die gesamten Auswirkungen der Explosion im Stadtteil Wiesdorf waren laut einer Leverkusener Stadtsprecherin zunächst unklar. "Ausmaß und Ursache der Schadenslage sind aktuell noch nicht bekannt", erklärte auch die Polizei zur "derzeit noch unübersichtlichen" Lage. "Wir sind mit vielen Polizeikräften vor Ort und klären die Situation."

Sondermüll und giftige Stoffe

Wegen der "größeren Schadenslage" wurde die Autobahn 1 bei Leverkusen gesperrt, wie die Polizei via Twitter mitteilte. Von der Vollsperrung betroffen waren das Autobahnkreuz Leverkusen-West sowie die A1 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und Köln-Nord. Gesperrt waren auch die A3 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und dem Autobahndreieck Langenfeld sowie die A59 zwischen Autobahnkreuz Monheim-Süd und Autobahnkreuz Leverkusen-West, wie die zuständige Autobahn GmbH mitteilte.

Beim Chempark Leverkusen handelt es sich um einen der größten Chemieparks Europas. An den drei Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind über 70 Firmen angesiedelt. Auf dem Areal der Müllentsorgungsanlage werden, nach eigenen Angaben der Betreiberfirma Currenta, unter anderem Sondermüll und giftige Stoffe gelagert und entsorgt, wie "Bild" schreibt. Im Chempark werden rund 5.000 Chemikalien hergestellt.

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