Wintersport

Shiffrin kann ihre Ski-Sternstunde selbst nicht glauben

Mikaela Shiffrin hat am Freitag ein großes Stück Ski-Geschichte geschrieben. Die US-Amerikanerin knackte den legendären Sieg-Rekord. 

Heute Redaktion
Mikaela Shiffrin hat 86 Weltcupsiege eingefahren, war im Ziel den Tränen nahe.
Mikaela Shiffrin hat 86 Weltcupsiege eingefahren, war im Ziel den Tränen nahe.
Gepa, Screenshot

86 Weltcup-Erfolge hat Ingemar Stenmark eingefahren. Nun hat die 27-jährige Ausnahme-Skiläuferin mit dem Schweden gleichgezogen – ausgerechnet in dessen Heimatland Schweden, in Aare. Shiffrin war im Riesentorlauf im WM-Ort von 2019 eine Klasse für sich, verwies die Italienerin Federica Brignone mit 64 Hundertstel Rückstand auf den zweiten Platz. Shiffrin lag schon nach dem ersten Durchgang überlegen in Front, konnte ihren Vorsprung verwalten und so den denkwürdigen Sieg-Rekord knacken. Als zusätzliche Belohnung gab es neben dem 86. Weltcup-Erfolg noch die kleine Riesentorlauf-Kugel. Es ist das insgesamt bereits 15. Kristall, das die US-Amerikanerin nach Hause nehmen kann – inklusive fünf Gesamtweltcupsiegen. 

"Ein  Traum"

Shiffrin selbst konnte ihr Glück nach dem Rennen kaum fassen. "Es ist das Größte für mich, mit Ingemar Stenmark in einem Atemzug erwähnt zu werden, ich werde nie das schlagen können, was er erreicht hat. Es ist eine Zahl, aber nicht vergleichbar mit dem, was er erreicht hat. Ich bin nur Rennen gefahren, weil es mir Spaß gemacht hat, dass jetzt diese Vergleiche angestellt werden, ist ein Traum für mich", so Shiffrin überwältigt. "Wenn man mir, als ich sieben Jahre alt war, gesagt hätte, dass ich so viele Siege feiern werden, wäre ich total ausgeflippt, den ganzen Tag um das Haus gelaufen. Das ist wirklich verrückt", strahlte die überwältigte US-Amerikanerin. 

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    GEPA, Montage "Heute"

    Und gab danach preis, dass der Druck auf ihren Schultern beinahe unmenschlich groß war. "Jeder sagt dir: Irgendwann wirst du diese 86 Siege erreichen. Für alle anderen war das schon erledigt. Für mich aber nicht. Man muss die Rennen erst gewinnen", erklärte Shiffrin. 

    "Ich hätte die Kugel genommen"

    "Wenn mich jemand am Start gefragt hätte, ob ich den 86. Sieg oder die Kristallkugel möchte, hätte ich die Kugel genommen. Ich habe auf die Resultate geschaut, habe geschaut, ob ich die Kugel gewinnen kann. Ich wusste, dass ich noch Punkte brauche. Ich habe auch nicht einmal die Laufbestzeit geholt, da sieht man, wie hart der Konkurrenzkampf ist. Man muss einfach pushen. Aber es ist richtig herausragend", erklärte die sichtlich erleichterte Ski-Dominatorin schließlich ihre Herangehensweise vor dem finalen zweiten Lauf. 

    Experten sind sich aber einig: Shiffrin wird bald alleinige Rekordsiegerin im Weltcup sein, hat schon am Samstag im Slalom die Chance, ihren 87. Weltcupsieg zu holen. 

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