Wien

So tierisch lief der Wombat-Flashmob im Wiener Zoo

Nicht nur Tiger und Giraffen, sondern auch Wombats sollen künftig in Wien zu sehen sein – das forderten Fans der Beuteltiere mit einem Flashmob.

Yvonne Mresch
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Knapp 100 "Beuteltieraktivisten" fanden sich am Pfingststonntag vor dem Känguruh-Gehege in Schönbrunn ein. Mit einem Flashmob fordern sie ein Wombat für den Tiergarten Schönbrunn.
Knapp 100 "Beuteltieraktivisten" fanden sich am Pfingststonntag vor dem Känguruh-Gehege in Schönbrunn ein. Mit einem Flashmob fordern sie ein Wombat für den Tiergarten Schönbrunn.
Franz Gruber/Kurier

"Mehr Wombats braucht das Land": Unter diesem Motto versammelten sich am Pfingstsonntag knapp 100 Fans vor dem Känguru-Gehege im Tiergarten Schönbrunn. Die hilfsbereiten und geselligen Beuteltiere aus Australien haben es ihnen angetan – allen voran Dominik Schreiber. Der Wiener ist den putzigen Tieren seit seiner Kindheit verfallen. Sogar die Liebe seines Lebens lernte Schreiber am 22. Oktober, dem internationalen Tag des Wombats, kennen. Zwei Mal reiste er bereits nach Australien, um sein Lieblingstier in freier Wildbahn zu erleben. Im Jänner 2022 gründete er eine Facebook-Gruppe, um ein Wombat nach Österreich zu holen. Mehr als 400 Menschen haben sich ihm mittlerweile angeschlossen.

"Mehr Wombats braucht das Land!"

Um ihrem Anliegen Ausdruck zu verleihen, starteten Schreiber und zahlreiche weitere Wombat-Fans einen Flashmob direkt am Ort des Geschehens – im Tiergarten Schönbrunn. Mit T-Shirts, Plakaten und einer Portion guter Laune wiesen die Aktivisten auf ihr Anliegen hin. Nicht nur die Optik sei ein Grund, ein Wombat nach Wien zu bringen: Während der großen australischen Buschfeuer der vergangenen Jahre lotsten die Beuteltiere zahlreiche andere Tiere in ihre Höhlen, um ihr Überleben zu sichern. "Ein Tier, das allen anderen sein Heim öffnet, wenn es brennt, ist gerade in Zeiten wie diesen ein schönes Vorbild für uns alle. Man kann getrost sagen: Mehr Wombats braucht das Land", so die Wombat-Begeisterten.

Fans wollen sich an der Finanzierung beteiligen

Die Haltung in Wien sei kein Problem, sind die Fans sicher. "Da Wombats vergleichsweise wenig Wasser und Nahrung brauchen und außerdem über 30 Jahre alt werden, wären sie das ideale Tier für Schönbrunn", so Schreiber. "Auch können sie gut mit anderen Tieren gehalten werden, in anderen Zoos teilen sie sich Gehege beispielsweise mit Kängurus oder Schildkröten." Die Mitglieder der Gruppe würden auch gerne die Patenschaft für ein Wombat übernehmen und sich an der Finanzierung beteiligen. Eine Künstlerin arbeitet an einem Wombat Bild, das dafür versteigert werden soll. Auch Ideen für einen "Wombat-Run" gibt es bereits. Unter den Beuteltieraktivisten waren auch Spieler und Fans des Rugbyclubs Wombats aus Wiener Neustadt: "Auch wir sind der Meinung: Schönbrunn braucht ein Wombat", so Club-Sprecher Stefan Pauser. 

In Schönbrunn verweist man auf mangelnden Platz im Zoo. Nach mehreren Mails der Facebookgruppe wurde angekündigt, das Thema intern zu besprechen. Die Aktivisten lassen sich nicht unterkriegen: "Wir starten jetzt einen neuen Anlauf. Nach dem Wombattag ist vor dem Wombattag!"