Ukraine

"Eine Katastrophe" – Putin will jetzt Staudamm sprengen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Russland vorgeworfen, einen Staudamm in der südukrainischen Region Cherson vermint zu haben.

Seit dem 24. Februar führt Wladimir Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Seit dem 24. Februar führt Wladimir Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
via REUTERS

"Unseren Informationen zufolge wurden die Aggregate und der Damm des Wasserkraftwerks Kachowka von russischen Terroristen vermint", sagte Selenski in seiner täglichen Videobotschaft am Donnerstagabend. Im Falle einer Zerstörung des Staudamms würde "der Nord-Krim-Kanal einfach verschwinden", warnte der ukrainische Staatschef. Dies wäre "eine Katastrophe großen Ausmaßes". Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka liegt am Fluss Dnipro in der Region Cherson, die derzeit von russischen Truppen kontrolliert wird.

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    Waleri Gerassimow ist der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Damit folgt er nach nur drei Monaten auf <a data-li-document-ref="100279119" href="https://www.heute.at/g/-100279119">Sergei Surowikin</a>.
    Waleri Gerassimow ist der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Damit folgt er nach nur drei Monaten auf Sergei Surowikin.
    via REUTERS

    In einer Videoansprache beim EU-Gipfel in Brüssel hatte Selenski Russland zuvor vorgeworfen, die Energie-Infrastruktur seines Landes zu einem "Schlachtfeld" gemacht zu haben. "Die russische Führung hat den Befehl gegeben, das Energiesystem selbst in ein Schlachtfeld zu verwandeln", sagte der ukrainische Präsident. Moskau verfolge damit die Absicht, der Ukraine im Herbst und Winter Strom- und Heizprobleme zu bescheren und "so viele Ukrainer wie möglich in Ihre Länder zu schicken", sagte Selenski an die EU-Staaten gerichtet.

    "Sehr gefährlich"

    Die Folgen seien "sehr gefährlich" für alle in Europa, sagte er. Russland löse dadurch eine neue Flüchtlingswelle aus der Ukraine in die EU-Länder aus. Der ukrainische Staatschef forderte die europäischen Länder in seiner Rede auf, Kiew mit mehr und ausgefeilteren Luftabwehrsystemen auszustatten und Moskau mit weiteren wirtschaftlichen Sanktionen zu belegen. "Wir haben von Deutschland bereits ein sehr effektives Iris-T-System erhalten", sagte Selenski. "Ich danke dem Herrn Bundeskanzler dafür."

    Das deutsche System schütze "nicht nur den ukrainischen Luftraum, es schützt die europäische Stabilität, indem es den russischen Terror eindämmt, der sowohl unser Land als auch in Zukunft Ihre Länder trifft", fügte er hinzu. "Aber wir brauchen mehr Luftverteidigungs- und Raketenabwehrsysteme, um einen wirklich zuverlässigen Luftschutzschild zu schaffen."