Wien

"Eine Schweinerei" – Wiener lassen Lockdown-Frust raus

Am 2. Lockdown-Tag strömten unzählige Leute auf die MaHü – Polizeikontrollen Fehlanzeige. Bei der "Heute"-Umfrage lassen die Wiener ihren Frust raus.

Teilen
Wut-Bürger Andreas (61) platzte im Interview der Kragen.
Wut-Bürger Andreas (61) platzte im Interview der Kragen.
Bilal Heinrich

Beim Lokalaugenschein auf der Mariahilfer Straße am Dienstag kam nicht das Gefühl auf, dass derzeit strenge Ausgangsbeschränkungen gelten. Die beliebte Einkaufsstraße war zwar nicht ganz so überfüllt, wie sonst in der Vorweihnachtszeit, aber dennoch musste das "Heute"-Videoteam auf der Strecke vom Westbahnhof bis Museumsquartier einen Slalomlauf hinlegen – ganz so wie immer.

Zwei wartende Polizeiautos am Christian-Broda-Platz und ein gemütlich spazierendes Beamten-Duo vorm Kaufhaus Gerngroß erweckten auch nicht den Eindruck, als ob das Land die Notbremse in einer Pandemie gezogen hätte. "Heute" fragte die Wiener, was sie vom Lockdown halten und wann er wirklich zu Ende geht.

Das sagen die Menschen auf der MaHü zum Lockdown:

"Reiner Blödsinn"

Bei der Straßenbefragung äußerten die Menschen einerseits ihren Frust wegen des Lockdowns und andererseits ihren Unmut über die politische Entscheidungsträger.

Gabriele (69): "Ich sehe keine andere Möglichkeit, dass die Zahlen runter gehen. Das Einzige, was man feststellen muss, es kam bissl zu spät."

Andreas (61): "Es ist eigentlich eine Schweinerei, weil ich bin zweimal geimpft. Nur weil sich die A*** nicht impfen lassen, kann ich jetzt nicht ins Wirtshaus gehen."

Anika (21): "Ich werde in ein paar Tagen die Stadt Richtung Schweiz verlassen. Ich bin froh, dass ich den Lockdown nicht weiter mitmachen muss. Die Zahlen verlangen nach einem Lockdown, aber es wird der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt schaden."

Enrid (23): "Es ist ein reiner Blödsinn. Es kennt sich keiner mehr aus. Nicht mal die Politiker untereinander können sich verständigen. Da weiß das Volk auch nicht mehr, was es machen soll."