Wien

Eine Socke brachte Wiener als Drogendealer in den Häfn

Ein Wiener soll im Februar 100 Gramm Kokain verkauft haben. Beweisen sollen das DNA-Spuren auf einer Socke. Dennoch kam er vor Gericht vorerst frei.

Maxim Zdziarski
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Anwalt Philipp Wolm: "Mein Mandant hatte nichts mit den Drogen zu tun."
Anwalt Philipp Wolm: "Mein Mandant hatte nichts mit den Drogen zu tun."
Denise Auer

Die Kriminalpolizei war seit mehreren Wochen einem 45-jährigen Nigerianer auf der Spur, der Ermittlungen zufolge mit Drogen gedealt haben soll. Nun stand der vermeintliche Suchtgiftverkäufer am Freitag mit Strafverteidiger Philipp Wolm vor Gericht.

Die kuriose Geschichte hinter dem Fall begann bereits im Februar, als die Kriminalpolizei im Drogenmilieu ermittelte. Die Beamten stellten dabei in einer Wiener Wohnung eine Socke mit 100,6 Gramm Koks sicher. Auf dem Textilstück landeten die Ermittler in weiterer Folge zwei DNA-Treffer – einer davon stimmte mit dem Erbgut des beschuldigten Nigerianers überein. Die Beamten warfen dem 45-Jährigen vor, die Drogen für einen Deal vorbereitet und einem seiner Komplizen zum Weiterverkauf überlassen zu haben. 

DNA kam bei Liebes-Nacht auf Socke

Star-Anwalt Philipp Wolm konnte seinen Mandanten trotz der erdrückenden Beweislast vorerst aus der Untersuchungshaft holen: "Die DNA-Spuren meines Mandaten kamen auf die Socke, als er in der besagten Wohnung bei einem One-Night-Stand war. Mit den Drogen selbst hatte er nie etwas zu tun." Der 45-Jährige wurde nun am Freitag aus der U-Haft wegen mangelnden Tatverdachts entlassen und der Prozess vertagt. Jener Mann, dessen DNA-Spuren ebenfalls sichergestellt wurden, wird derzeit noch von der Polizei gesucht. Für alle Beteiligten gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. 

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