Oberösterreich

"Eine Stunde später, und sie wäre tot gewesen"

Rudolf Fösleitner (47) und Wolfram Garstenauer (52) von der Polizei Weyer wurden für eine 79-Jährige zu Lebensrettern. Die Frau wäre fast verblutet. 

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Rudolf Fösleitner (47) und sein Partner Wolfram Garstenauer (52) leisteten einer 79-Jährigen Erste Hilfe und riefen die Rettung.
Rudolf Fösleitner (47) und sein Partner Wolfram Garstenauer (52) leisteten einer 79-Jährigen Erste Hilfe und riefen die Rettung.
Polizei OÖ

"Ich dachte zuerst, da wäre jemand erstochen worden. Alles war voller Blut, das Stiegenhaus bis in den Gang zurück. Wir sind dem Blut nach und haben die Frau dann hinter der Glastür in der Küche liegend am Boden gefunden", schildert Rudolf Fösleitner (47). Gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfram Garstenauer (52) rettete der Polizist Freitagfrüh einer 79-Jährigen in Weyer (Bez. Steyr-Land) das Leben. 

"Bereits um halb sechs hat die Frau ihre Tochter in Wien angerufen. Ihr ging es schlecht. Während dem Telefonat antwortete die 79-Jährige aber plötzlich nicht mehr, das Gespräch brach ab und sie war auch später nicht mehr erreichbar. Also rief die Tochter die Nachbarin an und bat nach ihr zu schauen", erzählt Fösleitner im Gespräch mit "Heute".  Trotz Schlüssel scheiterte die 80-Jährige aber an der Haustür. Wie sich später herausstellte, hatte die 79-Jährige aus Angst vor Einbrechern die Haustür mit Brennholz und Schachteln verbarrikadiert.  

"Hatte den Eindruck, sie könnte jederzeit ohnmächtig werden"

Aus Sorge ihrer Mutter sei etwas passiert, wählte die Wienerin den Notruf. Bis der Hilferuf von Wien aus die beiden Polizisten erreichte, verging wichtige Zeit, dafür waren die Beamten aber dann umso schneller beim Haus der Pensionistin angelangt. "Kurz vor halb acht waren wir dann da. Weil auch alle Fenster verschlossen waren, drückten wir gemeinsam die Türe auf und waren fünf Minuten später drinnen", so Fösleitner.

Die beiden Beamten mussten behutsam vorgehen und die 79-Jährige hinter der Küchentür liegend zur Seite schieben. "Die Frau war zwar ansprechbar aber extrem geschwächt. Sie klagte, dass ihr so kalt sei und die Hände weh tun würden. Ich hatte den Eindruck, dass sie jederzeit ohnmächtig werden könnte. Während mein Kollege die Rettungskräfte verständigte, hab ich versucht viel mit der Dame zu sprechen, damit sie uns nicht wegdriftet", sagt Fösleitner. 

79-Jährige am Weg der Besserung

Die betagte Steyrerin dürfte schon länger große Probleme mit den Beinen haben. Ihre Füße waren offen und einbandagiert. Für den Blutverlust war ein Blutgefäß verantwortlich, das geplatzt war. Den Blutspuren zufolge musste sich die Frau gerade im Eingangsbereich aufgehalten haben, wollte dann in die Küche und war dort dann gestürzt.

"In diesem Fall haben wirklich alle alles richtig gemacht. Die Tochter der Frau hat uns erzählt, dass ihre Mutter nur mehr 32 Grad Körpertemperatur hatte. Die Ärzte meinten, wäre sie nur eine Stunde später gefunden worden, hätte sie das nicht überlebt", erzählt der 47-jährige Polizist.

Die 79-Jährige wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Landesklinikum Waidhofen an der Ybbs geflogen, befindet sich mittlerweile am Weg der Besserung. "Wir alle sind froh, dass es so gut ausgegangen ist".