Wirtschaft

Einkaufszentren fordern erneut Sonntagsöffnung

Die Wiener Einkaufszentren fordern erneut, auch am Sonntag öffnen zu dürfen. Diesmal wegen der Corona-Krise. Die Sozialpartner winken ab.

Heute Redaktion
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Die Betreiber der großen Wiener Einkaufszentren fordern, auch am Sonntag öffnen zu dürfen. So wollen sie zumindest einen Teil der Verluste, die sie durch die Ausgangsbeschränkungen erlitten haben, wieder hereinholen zu können.

Seit nunmehr sechs Wochen sind Einkaufszentren – bis auf Apotheken, Supermärkte, Drogeriemärkte und Trafiken – geschlossen. Erst am Samstag, den 2. Mai, dürfen sie wieder öffnen.

Einer, von dem man die Forderung seit Jahren kennt, ist Lugnercity-Betreiber Richard Lugner. Er möchte sonntags von 12 bis 18 Uhr aufmachen. Damit bliebe immer noch der halbe Sonntag frei, um in die Kirche zu gehen, findet er. Und im Unterschied zur Gastronomie winke den Beschäftigten ein Zuschlag, der vor allem für Jüngere ein Anreiz sei, so Lugner vom Montag.

Sozialpartner stellen sich quer

Die Wiener Wirtschaftskammer gab sich auf Anfrage von Radio Wien zuletzt zurückhaltend: Es sei noch zu früh, um über Einzelvorschläge zu reden, hieß es aus dem Büro von Präsident Walter Ruck. Die Tausenden Wiener Händler stünden vor einer noch nie da gewesenen Herausforderung.

Man müsse rasch Wege finden, Geschäfte und Arbeitsplätze zu sichern. Ruck will sofort nach Ende der Krise eine breite Diskussion, die über Öffnungszeiten hinausgehe. Die Arbeiterkammer sieht die Debatte um die Sonntagsöffnung auch kritisch.

110 Anzeigen wegen Sonntagsöffnung

Einige Lebensmittelbetriebe und Kleinsupermärkte versuchten unterdessen offenbar, durch das Umgehen des Öffnungsverbots am Sonntag wirtschaftliche Vorteile zu erzielen, berichtet "wien.orf.at". Zu diesem Schluss kam die Gruppe Sofortmaßnahmen in Wien, die am Sonntag mit dem Marktamt Schwerpunktkontrollen bei Betrieben durchführte. Von den 110 gelegten Anzeigen betraf fast die Hälfte das Öffnungszeitengesetz.