Österreich

Einmal Matula, immer Matula

Heute Redaktion
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Matula hängt also die Lederjacke an den Nagel. Nach dreihundert Folgen Ein Fall für zwei will Claus Theo Gärtner aussteigen und auf Weltreise gehen. Wir werden inzwischen von CSI-Serien weichgespült, die allesamt nach Desinfektionsmittel stinken. Widerlich perfekt. Der raubeinige Matula ist einer, den wir mögen, weil er genau das nicht ist: perfekt.

Matula hängt also die Lederjacke an den Nagel. Nach dreihundert Folgen „Ein Fall für zwei“ will Claus Theo Gärtner aussteigen und auf Weltreise gehen. Wir werden inzwischen von CSI-Serien weichgespült, die allesamt nach Desinfektionsmittel stinken. Widerlich perfekt. Der raubeinige Matula ist einer, den wir mögen, weil er genau das nicht ist: perfekt.
Keiner von diesen Barbie-Agenten im weißen Mäntelchen, der im Fingerabdruck-Computer nach „Übereinstimmungen“ sucht. Als Privatdetektiv klopft Claus Theo Gärtner markige Sprüche, ist immer knapp bei Kasse und schleppt fesche Frauen ab, die ihn verarzten, wenn er verdroschen wurde. Er hat kein Labor aus Glas, sondern einen alten Alfa Romeo. Simpel, aber sympathisch.
Dass das ZDF die Krimi-Serie halten will, ist nachvollziehbar. Aber wie? Die Antwort gibt Gärtner selbst und zitiert Loriot: „,Ein Fall für zwei’ ohne Matula wäre möglich, aber sinnlos.“ Einmal Macho, immer Macho. Seine dritte Frau, mit der er die Weltreise macht, ist übrigens um 36 Jahre jünger als er. Man darf davon ausgehen, dass er sich auch weiter die Haare blond färben wird. Ätsch, so leicht wird er den Matula nicht los!