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Einreise-Sperren für 90 Österreicher nach Syrien

Heute Redaktion
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Syrische Soldaten in Aleppo (Symbolbild)
Syrische Soldaten in Aleppo (Symbolbild)
Bild: Reuters/Reuters

Laut einer Liste des syrischen Regimes dürfen 90 Österreicher, darunter 5 führende FPÖ-Politiker, nicht einreisen oder sollen gar verhaftet werden.

Die Liste liegt dem Radiosender "Ö1" exklusiv vor. Sie wurde vom syrischen Geheimdienst verfasst und teilt sich in drei Kategorien: Einreisesperre, bei Einreise die Behörden informieren oder Verhaftung. 90 Österreicher befinden sich auf dieser Liste.

5 FPÖ-Politiker auf der Liste

Unter den wenigen bekannten Namen sind fünf hochrangige FPÖ-Politiker, die vermutlich aufgrund einer Israel-Reise vor einigen Jahren auf die Liste gesetzt wurden. Von den anderen Parteien finden sich keine Einträge. Auch ein ehemaliger Kommandant des österreichischen UNO-Kontingents auf den Golan-Höhen ist gelistet.

Außerdem findet sich ein junger Wiener, der im Internet IS-Propaganda verbreitet hat und jene zwei jungen Mädchen, die nach Syrien ausgewandert sind um sich dem IS anzuschließen. Sowohl der Bursche als auch eines der Mädchen dürften allerdings tot sein.

Schlampig geführt

Ein syrischer Oppositionsportal hat die Liste "geleakt", auf der es insgesamt 1,6 Millionen Einträge seit den 1960er Jahren gibt. Sie sind sehr schlampig verfasst, oft sind Namen falsch geschrieben oder es fehlen Passnummern. Für den Schweizer Kriegsjournalisten Klaus Pelda, der ebenfalls auf der Liste steht, ist das nicht verwunderlich und zeigt die Arbeitsweise des Geheimdienstes, der sich laut seinen Aussagen hauptsächlich aufs Foltern stützt und weniger auf genaue Recherche.

Neben den 90 Österreichern sind ein Drittel arabische Namen auf der Liste zu finden, aus anderen Ländern finden sich viele Journalisten. Eine Verhaftung durch den syrischen Geheimdienst sei gleichbedeutend damit, in die Hände des "IS" zu fallen, meint Pelda gegenüber "Ö1". (csc)