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Diese "Ice Ice Babys" sind süß - und steinalt!

Vier 12.000 Jahre alte Eis-Babys gibt's ab Samstag im Rahmen der Sonderausstellung „Hund & Katz" im Naturhistorischen Museum zu sehen.

Heute Redaktion
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ERSTMALS IN EUROPA ZU SEHEN:

Das Naturhistorische Museum in Wien erwartet am Freitag, den 6.10. die Anlieferung von vier Eismumien aus Jakutien, die die Besucher als Highlight in der "Langen Nacht der Museen" am Samstag (7. 10.) in einer eigens angefertigten Kühl-Vitrine zu sehen bekommen werden.



Sensationelle Funde

Erstmals überhaupt in einer Ausstellung zeigt das NHM in Zusammenarbeit mit dem Zoologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften sensationelle Funde von über 12.000 Jahre alten Mumien, darunter je zwei Hunde- und zwei Löwenbabys aus dem Sibirischen Permafrost.

Einzigartig gut erhalten

Die in Fachkreisen als „Tumat Dogs" bekannten Hundewelpen werden die ganze Ausstellung über in einem Gefrierschrank aufbewahrt; bei beiden ist der komplette Körper mit Haut, Fell und Eingeweiden recht gut erhalten. „Einzigartig für Eismumien aus dem Pleistozän", wie NHM Wien-Paläontologin Ursula Göhlich erklärt.

Begleiter von Mammutjägern

DNA-Tests zufolge handelt es sich bei den 2011 und 2015 gefundenen Tieren eher um frühe, „primitive" Hunde, als um Wölfe. Wahrscheinlich sind die Welpen vor 12.460 Jahren durch einen Erdrutsch am Flussufer des Syalakh-Flusses verschüttet worden. Der Fundort befindet sich in der Nähe des Dorfes Tumat in der Ust-Yansky-Region in der Sakha Republik (Jakutien). Archäozoologen der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg nehmen an, dass es sich um Begleiter von sibirischen Mammutjägern gehandelt habe.

Die letzten Minuten im Leben des Eis-Babys

Im Maul eines Welpen fanden russische Wissenschafter während der Autopsie zwei abgebrochene Zweige und rekonstruierten daraus die letzten Momente im kurzen Leben des Welpen – man schätzt das Alter auf zirka drei Monate. Wahrscheinlich habe dieser versucht, sich mit dem Maul an den Zweigen festzuhalten, als der Hang ins Rutschen kam und ihn unter sich begrub.

Komplett erhaltene Eis-Mumien

Die Mumien der Höhlenlöwen-Babys „Uyan" und „Dina" sind rund 12.000 Jahre alt. Sie wurden 2015 als tiefgefrorene Kadaver im Permafrost in Jakutien, Sibirien entdeckt. Wie bei modernen Löwen geht man davon aus, dass die Jungen blind geboren und nach zwei Wochen ihre Augen komplett öffnen konnten. Da eine der komplett erhaltenen Eis-Mumien ein halb geöffnetes Auge hat, nimmt man an, dass die Babys zirka ein bis drei Wochen alt wurden. Der Höhlenlöwe ist eine Unterart des modernen Löwen Panthera leo.

Wo? Ab 7. Oktober im

Naturhistorischen Museum, Burgring 7, 1010 Wien

Infos unter: NHM

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