Österreich

Eisenstangen-Prügler: "Ich wollte nur Sex mit ihnen"

Heute Redaktion
Teilen

Als die Staatsanwältin am Wiener Strafgericht Fotos der blutüberströmten und schwer gezeichneten Opfer vorzeigte, war sein Schicksal besiegelt: "Eisenstangen-Prügler" Werner B. muss 20 Jahre in Haft.

Drei Wochen im künstlichen Tiefschlaf, 24 Metallplatten im Gesicht – und das, "weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort

war", wie die Staatsanwältin am Dienstag ausführte.

Jene 25-Jährige, die von Werner B. brutalst mit einer Eisenstange verprügelt wurde, ist nach wie vor schwer entstellt. "Sie ist nicht mehr die Person, die sie einmal war", stellte Gerichtsmediziner Christian Reiter fest.

Doch das Opfer, das ohne ärztliche Hilfe verstorben wäre, lässt sich nicht hängen, sagte am Dienstag tapfer vor Gericht aus: "Ich möchte wieder im Leben stehen." Das Erschütternde an dem Fall:

"Es hätte jede Frau treffen können", so die Anklägerin.

"Ich bin aber zu feig, Damen anzusprechen"

"Es waren unerwartete, brutale Attacken – höchst heimtückisch ausgeführt." Werner B., der mehr als acht Jahre seines 42-jährigen Lebens hinter Gittern verbracht hat, ist im Dezember des Vorjahres gut 50 Frauen mit dem Fahrrad nachgefahren – in der Hoffnung, dass sie mit ihm schlafen würden.

"Ich bin aber zu feig, Damen anzusprechen", so der Angeklagte kleinlaut. Doch warum hat er eine Pädagogin von hinten überfallen und mit einer Eisenstange halb tot geschlagen? Werner B. "Ich wollt eigentlich nur Sex haben – weil's daheim nimmer passt hat. Aber irgendwann war da bei mir so ein Blackoutsystem."

Als die Frau röchelnd am Boden lag, knöpfte er die Hose auf, wählte dann aber den Polizeinotruf. Da er einen Tag nach der Attacke die Mutter des Opfers telefonisch nach ihrem Gesundheitszustand ausfragte, wurde er für die Polizei verdächtig.

"Von der Seite deppert ang'schaut"

Als dann noch bei seiner Wohneinrichtung mit der Bankomatkarte des Opfers Zigaretten gekauft wurden, klickten die Handschellen. Im Zuge der Ermittlungen fand die Kripo heraus, dass Werner B. eine zweite Frau mit einem Maurerhammer zusammengeschlagen hatte.

"Sie hat mich von der Seite so deppert ang'schaut", so der 42-Jährige. Weinerlich fügte er an: "Es ist einfach passiert. I woitat nie an Menschen wos ontun." Anwältin Astrid Wagner: "Er ist kein Monster." Werner B. fasste 20 Jahre Haft und eine Einweisung in eine Anstalt für psychisch Kranke aus.