Ukraine

Eiseskälte, kein Wasser, Raketen – ganz Kiew ohne Strom

Raketenangriffe und klirrende Kälte: In Kiew wird die Lage für die Bevölkerung immer bedrohlicher. Jetzt ist die ganze Region ohne Strom.

Nikolaus Pichler
Regelmäßig kommt es in der ukrainischen Hauptstadt zu Blackouts (hier Bild vom Dienstag in der Nacht).
Regelmäßig kommt es in der ukrainischen Hauptstadt zu Blackouts (hier Bild vom Dienstag in der Nacht).
SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com

Bei erneuten russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind am Mittwoch mindestens drei Menschen getötet worden. Sechs weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte die Militärverwaltung im Online-Dienst Telegram. Demnach wurde bei der Bombardierung ein zweistöckiges Wohngebäude getroffen. Die Region Kiew ist nach den Angriffen ohne Strom. In der Hauptstadt Kiew sei zudem die Wasserversorgung ausgefallen, hieß es. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst.

Erst kürzlich warnte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko davor, dass der kommende Winter für die ukrainische Hauptstadt der härteste "seit dem Zweiten Weltkrieg" werde.

Auch Wasserversorgung in ganz Kiew unterbrochen

"Wegen der Bombardements ist die Wasserversorgung in ganz Kiew unterbrochen", erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Fachleute seien im Einsatz, um diese so schnell wie möglich wiederherzustellen. Durch den russischen Beschuss sei auch ein Objekt der kritischen Infrastruktur beschädigt worden, schrieb Klitschko auf Telegram. Um welches Gebäude es sich handelte, ist unklar.

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    Not-OP eines 13-Jährigen in Cherson während eines Blackouts am 22. November 2022.
    Not-OP eines 13-Jährigen in Cherson während eines Blackouts am 22. November 2022.
    Bernat Armangue / AP / picturedesk.com

    Der Gouverneur der Region Kiew, Oleksij Kuleba, forderte die Bevölkerung der Hauptstadt auf, in Schutzräumen zu bleiben. In der gesamten Ukraine wurde zuvor Luftalarm ausgelöst. Über Explosionen - teils auch durch die Flugabwehr - wurde zudem aus den Gebieten Odessa, Mykolajiw, Poltawa und Dnipropetrowsk berichtet. Zu möglichen Opfern gibt es noch keine Angaben.

    Krankenhaus getroffen – Baby ist tot

    Bereits in der Nacht wurde in der Region Saporischschja ein Krankenhaus getroffen. Ein Säugling soll dabei ums Leben gekommen sein. "Schmerz überflutet unsere Herzen - ein Säugling, der gerade erst auf die Welt gekommen ist, wurde getötet", schrieb der Militärgouverneur von Saporischschja, Olexandr Staruch. Rettungskräfte seien in der Kleinstadt Wilnjansk im Einsatz.

    Raketeneinschläge gab es in der Nacht auch in den benachbarten Regionen Donezk und Dnipropetrowsk. In Donezk, wo die russischen Truppen seit Wochen verstärkt angreifen, sprachen ukrainische Behörden von einem Toten und acht Verletzten. In der Region Dnipropetrowsk habe es keine Opfer gegeben. Es seien aber mehr als 30 Geschoße in Ortschaften eingeschlagen, sagte Militärgouverneur Walentyn Resnitschenko.

    Die russischen Raketenangriffe führten auch zu einem massiven Stromausfall in der benachbarten Republik Moldau. Die Hälfte des Landes werde nicht mit Strom versorgt, teilt Vize-Ministerpräsident Andrei Spuni, der zugleich Infrastrukturminister ist, auf Twitter mit. Stromausfälle werden dem Innenministerium zufolge auch aus der abtrünnigen von Russland unterstützten Region Transnistrien im Osten gemeldet.

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