Welt

El Chapo wehrt sich gegen lebenslange Haftstrafe

Der Drogenbaron Joaquín "El Chapo" Guzmán wurde am Mittwoch dazu verurteilt, den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Im Februar stand schon fest, dass der ehemalige Kopf des Sinaloa-Kartells schuldig ist. Am Mittwochs sprachen die Richter in New York das Strafmaß aus: Lebenslange Haft plus 30 Jahre setzte es für Joaquín "El Chapo" Guzmán (62). Zudem muss der ehemalige Drogenboss auf astronomische 12,67 Milliarden (!) Dollar verzichten. Diese Summe entspricht dem ungefähren Wert, den "El Chapo" mit dem Verkauf von Drogen eingenommen hat. Ob die USA aber jemals an das Geld gelangt, ist unklar.

Nun wurde aber bestätigt, dass der Anwalt des Mexikaners nur wenige Stunden nach der Urteilsverkündung einen Berufungsantrag eingereicht hat. Konkret bedeutet das: Der Richter muss nun prüfen, ob die erstinstanzliche Entscheidung im Einklang mit dem geltenden Gesetz zustande kam. Die Entscheidung über die Berufung wird aber erst in einigen Monaten erwartet.

Zwei Mal aus Gefängnis geflohen

Am Mittwoch wurde El Chapo direkt nach der Urteilsverkündung aus dem Saal geführt. Seine Frau durfte er nicht umarmen. Bereits am Freitag wurde er in das Hochsicherheitsgefängnis ADX Florence in Colorado gebracht. Dort sitzt er 23 Stunden täglich in einer 3,5 mal 2 Meter großen Zelle. In dem Raum befindet sich lediglich eine Betonplatte mit einer Schaumstoffmatraze, eine Toilette und ein Waschbecken.

Bislang gelang es keinem einzigen Insassen, aus dem Gefängnis zu fliehen. Jedoch gelang es El Chapo, zwei Mal aus der Haft zu entkommen. Dabei führte er den Staat an der Nase herum. Denn während die Polizei auf der Suche nach ihm war, baute er das Sinaloa-Kartell zur mächtigsten Drogenorganisation der Welt auf. Ob ihm die Flucht auch ein drittes Mal gelingt, bleibt abzuwarten. Klar ist aber: El Chapo steht wohl nun unter besonderer Beobachtung. (slo)