Abschied mit Happy End für Österreichs wohl berühmtesten Elch: "Emil", der seit August durchs Land streifte, ist jetzt in seiner neuen Heimat angekommen – dem Nationalpark Šumava im Grenzgebiet zu Tschechien. Dort, im Böhmerwald, lebt bereits eine stabile Elch-Population.
Montagfrüh, etwa um 5.30 Uhr, wurde Emil in Autobahnnähe bei Sattledt gesichtet – nur 200 Meter von der A1 entfernt. Kurz vor Beginn des Frühverkehrs griff die "Soko Elch" ein: Das Wildtier wurde mit einem Betäubungsgewehr ruhiggestellt, um Schlimmeres zu verhindern.
"Ein Unfall hätte Lebensgefahr für alle bedeutet", sagten die Experten laut Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Drohnen und Wärmebildkameras überwachten die Route des Tieres in den vergangenen Tagen ganz genau, ein Spezialteam kümmerte sich um Emil und begleitete ihn durch OÖ.
Nach der Betäubung hob die Feuerwehr Sattledt den Elch in einen mit Stroh ausgelegten Anhänger. Danach ging es Richtung Norden, wo "Emil" nahe der tschechischen Grenze in die Freiheit entlassen wurde – im Revier seiner Artgenossen.
Der Nationalpark Šumava liegt im Südwesten Tschechiens direkt an der Grenze zu Bayern und Oberösterreich. Er ist Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets Mitteleuropas – dem Böhmerwald – und gilt als Rückzugsort für viele seltene Tierarten.
Neben Luchsen, Fischottern und Auerhähnen leben dort auch Elche, die sich seit Jahrzehnten aus dem Norden kommend angesiedelt haben. Das weitläufige, schwer zugängliche Gebiet mit seinen Mooren, Wäldern und Bergwiesen bietet den scheuen Riesen ideale Bedingungen – fernab von Straßen, Lärm und Menschenmassen.
Ob er bei den tschechischen Elchen Anschluss findet? "Emil" bringt jedenfalls genug Promi-Faktor mit – seine Facebook-Fan-Seite zählt mittlerweile über 25.000 Mitglieder.