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Elefanten in Zoo gequält: Nun Morddrohungen

Nachdem bekannt geworden war, dass im Zoo Hannover Babyelefanten für Shows gequält wurden, haben Mitarbeiter Morddrohungen erhalten.

Heute Redaktion
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Als Elefant muss man im Zoo Hannover eine dicke Haut haben. Mitarbeiter schlagen Babyelefanten, um sie für Showauftritt gefügig zu machen. Das ist auf am Dienstagabend veröffentlichten Videos zu sehen.

Nachdem die Folterpraxis bekannt worden war, erstatteten Aktivisten der Tierschutzorganisation Peta Anzeige wegen Tierquälerei.

Erhöhte Polizeipräsenz

Nun bangen die Zoomitarbeiter um ihr Leben. Morddrohungen gegen Pfleger und den Zoodirektor sind eingegangen. Die Polizei schützt die Zoo-Belegschaft. Der vermehrte Einsatz von Streifen im Gebiet soll die Sicherheit erhöhen.

"Wir stehen im engen internen Austausch mit dem Zoo", sagt die Polizei.

PETA hat der international renommierten Elefantenexpertin Carol Buckley mehrere Stunden des Recherche-Videomaterials aus dem Zoo Hannover zur Bewertung vorgelegt. Buckley kommt zu dem Ergebnis, dass die Elefanten mit roher Gewalt trainiert und ihnen wiederholt Schmerzen zugefügt werden. Dies kann bei den sensiblen Tieren auch lebenslange Traumata bewirken. Die Elefanten leben in einem ständigen Umfeld der Einschüchterung. Carol Buckley zufolge dient das Training keinem anderen Zweck, als den Elefanten Tricks wie im Zirkus beizubringen, um die Besucher zu unterhalten

Zoo wehrt sich gegen Vorwürfe

Der Zoo weist indes die Vorwürfe aufs Schärfste zurück. "Wir wehren uns entschieden gegen jede Vorverurteilung", sagte Geschäftsführer Andreas Casdorff. Die Elefanten in Hannover hätten eine tolle Sozialstruktur, Casdorff verwies außerdem darauf, dass in den letzten Jahren 17 Kälber geboren worden seien.

Kurios: Besucher der Zoo-Website werden vom Aufmacherartikel "Drei Mini-Fanten im Dschungelpalast" begrüßt (Stand: 7. April, 7.30 Uhr). Die Story steht allerdings schon seit Jänner unverändert online. (aj)