Wirtschaft

E-Auto-Besitzer bleiben auf ihren Gebrauchtwagen sitzen

Die Akku-Technologie in E-Autos wird immer besser, deshalb sind die Preise für alte Modelle im freien Fall. Das ist auch beim Neukauf ein Problem.

Heute Redaktion
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Mit dem Gebrauch sinkt die Leistung der Akkus, während neuere Modelle deutlich bessere Batterien haben.
Mit dem Gebrauch sinkt die Leistung der Akkus, während neuere Modelle deutlich bessere Batterien haben.
Stefan Sauer / dpa / picturedesk.com

Elektroautos boomen. E-Auto-Pionier Tesla liefert trotz Chipkrise so viele Fahrzeuge aus wie noch nie. Auch in Österreich geht es vorwärts mit der Elektrifizierung. Der Anteil an E-Autos bei den Neuzulassungen hat sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Beliebt sind vor allem die neuen Wagen. Auf die gibt es wegen Lieferproblemen aber je nach Modell lange Wartezeiten. Gebrauchtwagen will hingegen fast keiner. Von den Leuten, die ein E-Auto kaufen möchten, kann sich nur jeder dritte einen gebrauchtes Modell vorstellen, wie eine Umfrage des deutschen Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Automobilwoche" ergab.

Akku-Probleme mit alten Modellen

Denn bei Elektroautos gibt es schon nach wenigen Jahren enorme Wertverluste, wie die Umfrage zeigt. Als Gründe nennen die Teilnehmer vor allem Leistungsverluste beim Elektro-Akku. Dessen Leistung nehme wie beim Handy über mehrere Jahre stark ab. Zudem sorge der Technologiewandel für immer bessere Akkus in den neuen Modellen – ältere Elektroautos haben es daher eher schwer und verlieren damit auch schnell an Wert.

Besitzer bleiben auf ihren Autos sitzen, weil die Nachfrage zurückhaltend ist. Das ist auch für Käufer von Neuwagen schwierig. Es ist schwer abzuschätzen, wie sich die Preise für Gebrauchtwagen in Zukunft entwickeln werden. Für eine verlässliche Prognose gebe es noch zu wenige Daten für den relativ jungen Markt.

BMW i3 oder Renault Zoe bringen Verluste

Auch der deutsche "Auto-Papst" Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research der Uni Duisburg-Essen sagt: "Elektroautos bergen das Risiko, zu Zitronen im Gebrauchtwagenmarkt zu werden, wenn sie nicht staatlich subventioniert werden wie in Deutschland." In unserem Nachbarland zahlt der Staat bis zu 40 Prozent auf den Kaufpreis. In Österreichwerden emissionsfreie Pkws für Privatpersonen lediglich mit 5.000 Euro gefördert.

Dudenhöffer empfiehlt deshalb, sich gut zu überlegen, ob man das E-Auto wirklich kaufen soll. "Ich rate zum Leasing- oder Abo-Modell, damit man nicht Gefahr läuft, das E-Auto mit Verlusten später verkaufen zu müssen." Nur bei wenigen Modellen im Markt wie dem Mercedes EQA oder neuen Teslas gebe es noch eine große Nachfrage. Ältere Autos wie der BMW i3 oder der Zoe von Renault hätten nicht die neueste Batterietechnik und könnten daher beim Weiterverkauf Verluste bringen.

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