Österreich

Elf Jahre für 45-Jährigen für Mordversuch an Ehefrau

Heute Redaktion
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Bis ins letzte Detail hatte der Mann aus Pasching (Bez Linz- Land) seine Wahnsinnstat geplant. Der Vater wollte seine drei Kinder (10-18) sowie seine Ex-Frau (42) ermorden. Und das nur, um künftig keinen Unterhalt mehr bezahlen zu müssen.

Bis ins letzte Detail hatte der Mann aus Pasching (Bez Linz- Land) seine Wahnsinnstat geplant. Der Vater wollte laut Anklage seine drei Kinder (10–18) sowie seine Ex-Frau (42) ermorden. Und das nur, um künftig keinen Unterhalt mehr bezahlen zu müssen. Er wurde am Freitag zu elf Jahren haft verurteilt, weil er versucht haben soll, seine Ex-Frau zu töten. Vom Vorwurf, dass er auch die drei gemeinsamen Kinder umbringen und die Wohnung anzünden wollte, wurde er freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

 
Mit 32.000 Euro war er bereits in Rückstand. Sein perverser Plan: In der Nacht auf 4. Juli 2014 wollte er seine Ex sowie die beiden jüngeren Kinder mit Äther betäuben, mit einem Messer töten. Seinem Sohn (18) hätte er danach die Pulsadern aufgeschnitten, um es so aussehen zu lassen, als hätte er die Tat begangen. Doch seine Frau wachte auf, konnte ihn aus dem Haus vertreiben. Am Donnerstag begann der Prozess, ein Urteil fiel Freitag.

Polizei ging zunächst von Einbruch aus

Die Polizei ging zunächst von einem Einbruch aus. Dann fanden die Ermittler aber ein Messer und eine Flasche mit Benzin auf der Terrasse, Aceton neben dem Bett der Frau und DNA-Spuren ihres Ex-Mannes. Der Angeklagte präsentierte bei seinen Einvernahmen vor der Polizei immer wieder unterschiedliche Versionen. Im Gerichtssaal sagte er schließlich, er habe den Plan "nur geträumt" und wollte ihn nie ausführen. Er sei nur in die Wohnung hineingegangen, um einen Blick auf seine Kinder, die er seit der Scheidung vor fünf Jahren nicht mehr gesehen habe, zu werfen.

Der Richter sprach den Angeklagten auf die vielen Ungereimtheiten in seiner Letztversion an: So trug er Gummihandschuhe und eine Strumpfmaske, obwohl er angeblich nur kurz die Kinder sehen wollte. Der Beschuldigte begründete das damit, dass er von der Familie nicht erkannt werden wollte. Warum er Aceton und einen Lappen dabeigehabt habe? Um die Frau am Schreien zu hindern, falls sie munter wird. Warum er in der Tatnacht einen Plastiksack mit sich führte, in dem eine Flasche mit Benzin und ein Messer waren? Antwort: In dem Sack habe er das Aceton transportiert. Die anderen Dinge seien nur "zufällig" darin gewesen.

Freispruch im Fall der Familie, Verurteilung im Fall der Frau

Der 45-jährige Oberösterreicher ist am Freitag im Landesgericht Linz zu elf Jahren Haft verurteilt worden, weil er versucht haben soll, seine Ex-Frau zu töten. Vom Vorwurf, dass er auch die drei gemeinsamen Kinder im Alter von zehn, 13 und 18 Jahren umbringen und die Wohnung anzünden wollte, wurde er freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Geschworenen waren nicht der Ansicht, dass der Angeklagte von seiner Tat freiwillig Abstand genommen hat, wie er selbst behauptet hatte. Das Gericht wertete als mildernd, dass es beim Versuch geblieben ist und, dass der Mann vor der Polizei ein Geständnis abgelegt hat, auch wenn er in der Verhandlung wieder etwas anderes sagte. Erschwerend wurde das Motiv - Alimente-Schulden - gesehen. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Die Verteidigung erbat Bedenkzeit.