ELF-Plan: Vikings vor dem Sprung ins Profi-Geschäft?

Vikings-Boss Karl Wurm findet beim Medientermin in der Champions Bar im Wiener Hotel Marriott deutliche Worte, wenn es um die heimische Football-Liga geht: "Wir spielen Tausende Male gegen die selben Gegner. Die Spiele enden zu oft 66:3. Dann kommt das Finale gegen die Raiders Tirol, dann spielt man noch gegen den deutschen Meister oder so."

Wurm will damit nicht die Austrian Football League schlechtreden, aber er meint: "Es gibt zu wenig echte Konkurrenz. Das ist schlecht für die Liga und nicht attraktiv für die Fans." Deswegen sind die Vikings auf der Suche nach neuen Möglichkeiten – und die bieten sich auf der europäischen Ebene.

Konkret bei der "European League of Football". Die umfasst derzeit acht Teams, wird 2022 aber auf zwölf Mannschaften erweitert. Langfristiges Ziel sind dann 24 Teams aus zehn Ländern. Statt Graz oder Mödling heißen die Gegner dort Barcelona oder Frankfurt. "Wir überlegen, dort einzusteigen. Es gibt konstruktive Gespräche", meint Wurm. "Die Entscheidung fällt in spätestens vier Wochen."

Wagen die Vikings den Schritt auf die große europäische Bühne, bringt das einige Veränderungen für das Team und die heimische Liga mit sich. "Wir müssen auf Profi-Betrieb umstellen und eine GmbH gründen", erklärt Wurm. "Das kostet natürlich Geld, aber wir haben alle Strukturen, die für den Liga-Einstieg nötig sind."

Und was bedeutet das für die rot-weiß-rote Liga? "Wir würden mit unserem Division-I-Team in der AFL weiterspielen. Das kann auch für die Fans attraktiver sein, denn die Liga wird dadurch ausgeglichener und spannender", glaubt Wurm. Fraglich ist, ob auch der ewige Rivale Raiders Tirol den Sprung in die ELF wagt. Wurm stellt klar: "Egal, wie der Gegner heißt und wieviel Geld er hat – wenn wir da mitmachen, wollen wir auch um den Titel mitspielen."