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Elon Musks Raumschiff ist unterwegs zur ISS

Am Samstag hat SpaceX ein unbemanntes Raumschiff auf einen Testflug geschickt. Es soll den USA erlauben, wieder Astronauten ins All zu transportieren.

Heute Redaktion
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Auf diesem Start ruhten die Hoffnungen einer ganzen Nation. Erstmals seit 2011 hebte wieder ein amerikanisches Raumschiff ab, das Astronauten ins All befördern kann. Die Crew Dragon genannte Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX wurde am heutigen Samstagmorgen um 8.49 Uhr österreichischer Zeit auf einer Falcon-9-Rakete in die Erdumlaufbahn befördert. Ihr Ziel ist die Internationale Raumstation ISS.

Der unbemannte Testflug soll zeigen, dass das SpaceX-Raumschiff Astronauten sicher zur ISS und wieder zurück bringen kann. Die Crew Dragon basiert auf dem Dragon-Frachtschiff, mit dem Elon Musks Firma seit 2012 Nachschub zur ISS fliegt.

Das Raumschiff wurde für das Commercial-Crew-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA entwickelt, das den USA die Fähigkeit zurückgeben soll, selber Astronauten ins All zu schicken. Seit dem Ende des Space-Shuttle-Programms im Juli 2011 können NASA-Astronauten die ISS nur noch mit russischen Soyus-Raumschiffen erreichen.

Ripley fliegt mit

Mitfliegen wird am Samstag neben 180 Kilo Fracht ein Dummy namens Ripley, eine Referenz an Sigourney Weavers Figur aus den "Alien"-Filmen. Er wird einen schwarz-weißen SpaceX-Raumanzug tragen, wie man ihn vom Starman kennt. Diese Puppe saß am Steuer des roten Tesla, den SpaceX im Februar 2018 als Ballast im Rahmen des Testflugs der neuen Falcon-Heavy-Rakete ins Weltall schoss.

Mit dem Starman hat Ripley allerdings wenig gemeinsam. Im Gegensatz zu diesem ist er mit unzähligen Sensoren bestückt. Sie sollen die Auswirkungen des Flugs in der Kapsel auf den menschlichen Körper messen. So soll sichergestellt werden, dass Raumschiff und Raumanzug sicher sind.

Erster bemannter Flug im Juli

Crew Dragon soll am Sonntagvormittag bei der ISS ankommen. Im Gegensatz zur Frachtversion wird die Kapsel nicht von einem ISS-Crewmitglied mit dem Roboterarm eingefangen, sondern dockt direkt an der Raumstation an. Ein weiterer Unterschied zur Frachtversion besteht darin, dass die Solarpanels nicht ausfahrbar, sondern fest in die Außenhülle integriert sind. Sollte es zu einem Zwischenfall beim Start kommen, verfügt die Kapsel über 8 Superdraco-Triebwerke, um die Kapsel aus dem Gefahrenbereich zu schießen.

Dieses Notfallsystem soll im nächsten Flug getestet werden. Geht dabei alles gut, sollen im Juli die beiden NASA-Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley mit dem SpaceX-Raumschiff ins All fliegen. Das bemannte Raumfahrtprogramm im Auftrag der NASA bringt dem Unternehmen aus Hawthorne, Kalifornien, laut einem 2014 abgeschlossenen Vertrag 2,6 Milliarden Dollar ein.

Neben SpaceX soll auch Boeing für die NASA Astronauten zur ISS transportieren. Der erste Testflug ihres CST-100 Starliners ist für April vorgesehen. Boeing wird dafür die Atlas-V-Rakete der United Launch Alliance, einem Joint Venture zwischen Lockheed Martin und Boeing, verwenden.

Verfolgen Sie den Start ab 8 Uhr österreichischer Zeit im Livestream von NASA-TV:

Oder im Livestream von SpaceX:

(jcg)