Österreich

Eltern bei Familienfeier getötet: Serbe vor Gericht

Heute Redaktion
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MIlan A. (re.) richtet in diesem Haus in Deutsch-Wagram ein Blutbad an; li.: Jurist Arbacher-Stöger
MIlan A. (re.) richtet in diesem Haus in Deutsch-Wagram ein Blutbad an; li.: Jurist Arbacher-Stöger
Bild: Daniel Schaler, privat

Mit einem Messer hatte Milan A. (36) im Februar in Deutsch-Wagram seine Eltern getötet, eine Gattin schwer verletzt und seinen Sohn als Geisel genommen.

Es waren Bilder, die selbst erfahrene Polizisten betroffen machten: Weil er in einem Anfall von Schizophrenie geglaubt hatte, seine Familie wolle ihn einweisen lassen, griff Autoverkäufter Milan A. zum Küchenesser und metzelte seinen Vater (55), seine Schwiegermutter (52) und seine Ehefrau Natasa A. (38) nieder, nahm - weil die Beamten anrückten - seinen Sohn als Geisel. Nur der elfjährige Bub überlebte unversehrt, die Gattin nach einer Not-OP, für die Eltern kam jede Hilfe zu spät ("Heute" berichtete).

Dabei war Milan A. nach einer Morddrohung erst 2014 aus der Sonder-Justizanstalt Göllersdorf entlassen worden, nahm schwere Medikamente, wollte diese aber wegen eines weiteren Kinderwunsches absetzen lassen. Die neuen Tabletten halfen kaum, Milan A. fühlte sich laut Anklage von der Mafia und auch seiner Familie verfolgt, bei einer Aussprache bei einer Familienfeier in NÖ kam es dann zum Blutbad.

Heute steht der Serbe in Korneuburg vor Gericht. Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger wird auf nicht zurechnungsfähig und eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher plädieren. (Lie)