Wien
Eltern beklagen Kindergarten-Schließung: Neue Petition
Viele Eltern in Wien kritisieren, dass bei Verdachtsfällen gleich ganze Kindergärten geschlossen werden. Nun wurde eine Petition gestartet.
Die Kinderbetreuung wird für Eltern in Zeiten der Corona-Krise häufig zur Herausforderung. Viele Eltern beklagen, dass bei Verdachtsfällen zum Coronavirus gleich ganze Kindergärten geschlossen werden.
Die Wiener Initiative "Familien in der Krise" hat nun eine Petition dazu gestartet. Fast 2.000 Menschen haben bereits unterschrieben. Verena Radinger-Peer von "Familien in der Krise" erklärt gegenüber "Wien Heute", dass sich viele Eltern im Stich gelassen fühlen. In einem Kindergarten wurden vier Verdachtsfälle gemeldet und die ganze Einrichtung wurde darafuhin gleich für mehrere Tage geschlossen.
"Rinnende Nase berechtigt nicht zu einer kompletten Schließung"
"Seit die Kindergärten wieder geöffnet sind, haben viele Eltern erlebt, dass die Kindergärten ständig wieder geschlossen wurden, dass sie mit verschnupften Kindern abgewiesen wurden und dass eigentlich eine große Verzweiflung und ein großes Fragezeichen herrschen, wie das alles im Herbst weitergehen soll", so Radinger-Peer.
Die Schließungen würden unterschiedlich gehandhabt, zudem fehlen Vorgaben der Gesundheitsbehörde, beklagen Eltern. Dabei würde das Virus unter Kindern kaum weitergegeben. "Vorsicht ist natürlich eine wichtige Maßnahme, aber solange es ein reiner Verdachtsfall ist – aufgrund einer rinnenden Nase – berechtigt das nicht wirklich zu einer kompletten Schließung", sagte eine betroffene Mutter in "Wien heute".
Schnellere Tests gefordert
Gefordert werden in der Petition u.a. schnellere Tests, die Betreuung von Kindern mit negativem Testergebnis, die Öffnung des Kindergartens bis das Testergebnis vorliegt und eine klare Strategie für den Herbst.
Im Rathaus nimmt man die Kritik ernst. Zur Zeit werden verschiedene Strategien überlegt, wie man Tests beschleunigen und Schließungen verhindern kann.