Österreich

Eltern: "Ohne Waris wollen wir nicht weiterleben"

Heute Redaktion
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Waris kämpfte 20 Tage lang tapfer gegen den Tod. Am Donnerstag hörte sein Herz bei einer Not-OP zu schlagen auf. In „Heute" klagt sein Vater an.

„Wir sind am Ende und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Unser Leben ist gestoppt. Ohne Waris wollen wir nicht weiterleben", sagt der Vater des angefallenen Kindes unter Tränen. Sein Bub verlor am Donnerstag im Wiener Donauspital den Kampf gegen den Tod. Für die junge Familie ein unglaublicher Schlag – nach 20 Tagen des Hoffens.

Waris' Papa: "Konsequenzen – jetzt!"

Am Wochenende meldete sich Raman C. bei „Heute" – einerseits, um sich für die Anteilnahme der Bevölkerung zu bedanken und anderseits um einen Appell an die Regierung zu formulieren: „Wenn es jetzt keine Konsequenzen gibt – wann dann?", fragt er.

"Bekommen ihn nie wieder zurück"

Der 25-Jährige ärgert sich maßlos über neue Polizeieinsätze wegen Listenhunden – etwa am Samstag in Floridsdorf: „Meine Frau und ich haben etwas verloren, das wir nie wieder zurückbekommen werden. Aber es kann jedes andere Kind erwischen. Es laufen noch immer gefährliche Hunde ohne Beißkorb herum – und jeder zweite Besitzer hat dabei eine Bierdose in der Hand."

"Das liebste auf der Welt verloren"

Jene Frau, die mit 1,4 Promille intus mit ihrem Rottweiler durch die Wiener Donaustadt getorkelt war, hat Waris und seiner Frau einen Entschuldigungsbrief geschrieben: „Ich habe den Zettel weit weggelegt. Ihre Worte ändern nichts. Durch ihr verantwortungsloses Handeln haben wir das liebste auf der Welt, unser Kind, verloren."

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"Müssen unser ganzes Glück begraben"

Ob er der Hundehalterin je verzeihen kann? „Eigentlich wollte ich es, doch jetzt, wo unser Bub so qualvoll sterben musste, schaffe ich es nicht. Es tut mir leid, aber ich musste meinen toten Waris wegen ihr auf der Intensivstation zum letzten Mal waschen – nur wenige Meter von jenem Kreissaal entfernt, in dem ich ihn vor 17 Monaten zum ersten Mal in Händen halten durfte. Er war mein ganzer Stolz und unser ganzes Glück. Jetzt müssen wir dieses begraben."

Jetzt wird Waris' Leiche obduziert. Es soll geklärt werden, warum er während einer Operation starb (siehe unten). „Dann wollen wir ihn so schnell wie möglich begraben. Das wird der schwerste Gang unseres Lebens." Raman C. beschwört alle Eltern: „Bitte passt auf eure Kinder auf …"

Opferfamilie engagiert Anwältin

Sensible Stütze für die schrecklich leidende Familie: Die Wiener Anwältin Astrid Wagner steht Waris' Eltern nun juristisch zur Seite. Zu „Heute" sagt sie: „Für dieses entsetzliche Drama muss die Hundehalterin hinter Gitter. Das Gesetz sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vor. In diesem Fall braucht es ein drakonisches Urteil, um andere abzuschrecken."

Wagner, die selbst Tierschützerin ist, meint: „Kein Tier kommt als Tötungsmaschine zur Welt. Aber richtige Haltung und ein Beißkorb sind – überhaupt bei Listenhunden – ein absolutes Muss."

Hundehalterin spritzte Einvernahme

Laut „Heute"-Infos spritzte die Besitzerin des mittlerweile eingeschläferten Rottweilers eine für 27.9. geplante Polizei-Einvernahme. Astrid Wagner: „Die Justiz muss jetzt auf sofortige Vernehmung drängen." Die Juristin will zudem Einsicht in die Krankenakte nehmen. „Die Eltern haben volle Transparenz verdient. Angeblich war die Operation nötig, weil eine Blutung festgestellt worden war. Die OP hätte drei Stunden dauern sollen – nach 20 Minuten kam es zum Drama." Papa Raman C. dazu : „Die einen sagten mir, der hohe Blutverlust war schuld am Tod, andere meinten, der hohe Hirndruck." (coi)