Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer berichten von Drohungen, Beleidigungen und Einschüchterungsversuchen durch Eltern. Auch für Mittelschul-Direktor Christian Klar sind solche Situationen keine Seltenheit.
"Die Eltern werden immer bedrohlicher und treten selbstbewusster auf. Sie kommen ohne Termin oder wollen einfach nicht mehr gehen. Die Eltern überschätzen ihre eigene Rolle", hält der Direktor und zugleich ÖVP-Bezirksvorsteher-Stellvertreter im 21. Bezirk fest.
Auf 400 Schüler in der Franz Jonas Europaschule (Wien-Floridsdorf) kommen 40 Lehrkräfte. Elterngespräche gestalten sich immer schwieriger. Einerseits schon, weil die meisten nicht Deutsch sprechen. "Das ist ein massives Problem", sagt Klar. Kinder ohne Migrationshintergrund würden sich an seiner Schule nicht befinden.
Ob es nun die Noten der Kinder betrifft, oder Disziplinarmaßnahmen aufgrund von Fehlverhalten – Eltern stellen immer mehr Forderungen an die Lehrer. "Ich musste sogar schon einmal mit der Polizei drohen und selbst die Direktion verlassen, weil Eltern einfach nicht gehen wollten", berichtet Klar. Dabei gibt es klare Regelungen bezüglich Wegweisungen und Betretungsverbote an Schulen, doch den Eltern scheint das nicht bewusst zu sein.
Ein weiteres Problem, das der Floridsdorfer Direktor beobachtet: Nicht nur Eltern setzen die Lehrer massiv unter Druck - auch Geschwister der Schüler. "Da kommt, dann der große Bruder oder die große Schwester und möchte zum Beispiel, dass Sanktionen zurückgenommen werden. Oder sie verlangen einen Schulwechsel", berichtet der Direktor.