Politik

Eltern zahlen pro Jahr 31 Millionen Euro für Schule

Heute Redaktion
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Eltern beschweren sich immer wieder über die zunehmende finanzielle Belastung in den Schulen. Deshalb hat sich der Verband der Elternvereine mit Hilfe einer Umfrage einen Überblick über die "versteckten" Kosten verschafft. Das Ergebnis: Pro Kind und Jahr fallen durchschnittlich 319 Euro an.

Eltern beschweren sich immer wieder über die zunehmende finanzielle Belastung in den Schulen. Deshalb hat sich der Verband der Elternvereine mit Hilfe einer Umfrage einen Überblick über die "versteckten" Kosten verschafft. Das Ergebnis: Pro Kind und Jahr fallen durchschnittlich 319 Euro an.
 

Der hat an seine einhundert Mitglieds-Elternvereine Fragebögen ausgeschickt. Die Auswertung hat teils Überraschendes zu Tage gefördert.

Laptops, Beamer, Spinde

Zwar zählen nach wie vor die Kosten für Begleitlehrer bei Skikursen oder anderen Schulveranstaltungen zu den größten finanziellen Belastungen für Eltern. Deutlich teurer ist aber die Anschaffung von Laptops, deren Verwendung ab der 5. Klasse immer häufiger verpflichtend wird. Mitunter müssen Elternvereine Beamer oder Computer für Klassen anschaffen und die schulinterne EDV-Ausstattung mitfinanzieren. In vielen Schulen wird für Spinde eine jährliche Miete verlangt.

 

Schulbudgets schrumpfen

Der Grund für die schleichende Abschaffung der Schulgeldfreiheit ist, dass die Budgets für Bundesschulen gekürzt werden bzw. dass die Fixkosten der Schulen (Heizung, Reinigung) steigen und die Schulleitungen gezwungen sind, Gelder zur Deckung der höheren Fixkosten umzuschichten und so keinen Spielraum mehr für andere Ausgaben haben.

 

Riesensummen für Eltern

Im Durchschnitt fallen auf diese Weise bei den Wiener Eltern 319 Euro pro Jahr und Kind an. In Summe zahlen die Eltern der 97.000 Schüler höherer und mittlerer Schulen in der Bundeshauptstadt pro Jahr 31 Millionen Euro für Leistungen, die eigentlich der Staat erbringen müsste. Dabei sind in dieser Summe die Kosten für mehrtägige Schulveranstaltungen, Exkursionen oder Begleitlehrer noch gar nicht berücksichtigt.

 

Prinzip der Schulgeldfreiheit

Der VEV fordert, dass der Staat zum Prinzip der Schulgeldfreiheit zurückkehrt und Eltern nicht noch mehr für den Schulbesuch ihrer Kinder zur Kasse gebeten werden. Für den Unterricht erforderliche Schulbücher müssen kostenlos sein und sollen nicht durch Kopien ersetzt werden. Die Höchstbeträge, die im Rahmen der Schulbuchaktion für Unterrichtsmittel ausgegeben werden dürfen, müssen erhöht und der Inflation angepasst werden. Garderoben müssen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

 

Da die Verwendung von Laptops in den Oberstufen immer mehr zur Pflicht wird, fordert der VEV das Bildungsministerium auf, einen kostenlosen oder zumindest billigen Zugang zu Laptops zu ermöglichen. Und schließlich fordern die Elternvereine, dass es zu keinen weiteren Einsparungen im Bildungsbereich kommt.
Laut § 5 Schulorganisationsgesetz ist Schule in Österreich kostenfrei. Der VEV erwartet daher, dass sich der Staat an Gesetze hält, die er erlassen hat.