Österreich
Eltern zittern um Plätze für 2.276 Kindergarten-Kids
Nach dem Förderstopp für Alt Wien-Einrichtungen stehen 300 Mitarbeiter vor dem Jobverlust, mehr als 2.000 Kinder wären von Schließungen betroffen.
Verzweiflung bei Eltern, die das Kindergarten-Aus nach dem Förderskandal betrifft: Der "Alt Wien"-Betreiber droht, 33 Standorte zu schließen. Die Stadt sagt: Wenn er Reformen akzeptiert, fließt Geld.
Weinende Eltern und verstörte Kinder bilden eine wütende Gruppe vor dem "Alt Wien"- Kindergarten am Leopoldauer Platz in Floridsdorf. Sie haben Dienstagfrüh erfahren, dass der Kindergarten wie alle 33 Standorte schließen soll. Ab Montag. "Wohin sollen unsere Kinder?", fragt sich Jennifer Willinger, Mutter zweier Kids (2 u. 4 Jahre). Die Wut der Eltern entlädt sich Richtung Stadt. Dort laufen die Telefone heiß und Hunderte Mails gehen ein.
MA-10-Chefin Daniela Cochlar zu "Heute": "Es ist eine furchtbare Situation für die Eltern und Kinder und es ist furchtbar, dass wir sie nicht beruhigen können." Das könne nur "Alt Wien"-Betreiber Richard W. Er müsse laut MA 10 nur einen Vergleich unterzeichnen. Inhalt: neuer Vorstand, Rückzahlung der 6,6 Mio. Schulden, 2015er- Abrechnung vorlegen. "Dann fließt wieder Geld", so Cochlar.
Der Förderstopp wurde laut Stadt wegen unrechtmäßigen Einsatzes der Gelder verfügt. W. soll darum etwa ein Schlössl saniert und seiner Tochter die Reitschule finanziert haben. W. beteuert seine Unschuld, sagt laut "Krone": "Wir haben uns nicht bereichert." Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Hotline für Betroffene
Etwa 300 Mitarbeitern droht nun der Jobverlust, 2.276 Kinder könnten ihren Betreuungsplatz verlieren. Aber die Stadt bleibt hart: Laut MA 10 habe man sich monatelang für eine andere Lösung eingesetzt. Der Betreiberverein sei darauf nicht eingegangen. Für betroffene Familien und Kindergartenpersonal habe man eine Informations-Hotline (01 277 55 55) eingerichtet, Eltern bekämen Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Betreuungsplatz.