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Emma Thompson fliegt für Klima-Demo nach London

Am Freitag haben Tausende für mehr Klimaschutz protestiert. In London beteiligte sich Schauspielerin Emma Thompson, die mit dem Flugzeug reiste.

Heute Redaktion
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In Großbritannien gab es Protestaktionen für mehr Klimaschutz. Die Polizei nahm in London innerhalb von fünf Tagen fast 600 Umweltaktivisten fest. Sie waren einem Aufruf der Bewegung Extinction Rebellion (Rebellion gegen die Auslöschung) gefolgt, unter anderem mit Sitzblockaden auf Straßen und Brücken friedlich für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. An der Aktion beteiligte sich auch die britische Schauspielerin Emma Thompson, die von Los Angeles per Flugzeug in die britische Hauptstadt flog.

Das löste Kritik aus. Ihr Sprecher entgegnete dem, dass dies momentan das "einzig verfügbare und praktische Mittel" sei, um global zu reisen. Gegenüber der BBC sagte sie selbst: "Ich fliege bei weitem nicht mehr so viel wie früher. Zudem pflanze ich viele Bäume." Und wenn sie sauberer fliegen könnte, würde sie das tun.

Auch in anderen Städten protestierten am Freitag Tausende. Allen voran in Rom, wo auch Klima-Aktivistin Greta Thunberg vor Ort war. "Wir werden den Kampf für unsere Zukunft fortsetzen", versprach die 16 Jahre alte schwedische Schülerin unter dem Jubel der Menge auf der zentralen Piazza del Popolo.

Thunberg demonstriert seit vergangenem Sommer jeden Freitag - also meistens während der Schulzeit - für mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Ihr Schulstreik hat weltweit Menschen zu Demonstrationen unter dem Motto "Fridays for Future" inspiriert.

Strom dank Fahrradfahrer

Thunberg warb in Rom für ein radikales Umsteuern in der Klimapolitik. Dafür reichten Wochen oder Monate nicht aus; es brauche Jahre, um etwas zu verändern. Wie entschlossen sie ist, machte sie auch in einem Interview klar: "In vielen Situationen schweige ich und sage nichts, aber wenn es etwas ist, was mich sehr bewegt, dann bin ich ein Rebell", sagte sie der Mailänder Zeitung "Corriere della Sera".

"Mit Greta retten wir den Planeten", skandierten Thunbergs Mitstreiter in Rom. Die neunjährige Aktivistin Alice sagte: "Wir müssen verstehen, dass wir jetzt handeln müssen." Eine Sprecherin der "Fridays for Future"-Bewegung in Italien sprach von rund 25'000 Teilnehmern.

Strom für die Bühne wurde von auf Generatoren montierten Fahrräder geliefert. Thunberg feuerte die Fahrradfahrer in der prallen Sonne an: "Macht weiter!"

"Fridays for Future" weit verbreitet

Die "Fridays for Future"-Bewegung hat auch in Italien viele Anhänger. Die Kernforderungen: Ein schnelles Aus für die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, keine Subventionen mehr für diese "dreckigen" Energieträger, mehr Investitionen in erneuerbare Energien aus Windkraft und Sonne.

Tatsächlich drängt die Zeit: Schon jetzt hat sich die Erde nach Befunden des Weltklimarates IPCC gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa ein Grad Celsius erwärmt. Die Jahre 2015 bis 2018 waren nach Analysen der Weltwetterorganisation die vier wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert.

Geht es weiter wie bisher, ist Ende dieses Jahrhunderts die Welt wohl gut drei Grad wärmer. Zu den fatalen Folgen gehören je nach Region mehr Hitzewellen, längere Dürren sowie mehr Stürme, Starkregen und Hochwasser. Um den Trend zu stoppen, muss der Ausstoß von Treibhausgasen etwa aus der Verbrennung von Kohle und Öl oder aus der Tierhaltung stark reduziert werden.

(20 Minuten)

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(rfr)