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Emporia Smart 4 im Test: Kleines Handy für jedermann

Einfach, übersichtlich, aber mit allen Funktionen: Darauf setzt der heimische Hersteller Emporia. Auch bei seinem neuen Senioren-Handy Smart 4.

Rene Findenig
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    Im Handel kostet das erst kürzlich vorgestellte neue Emporia Smart 4, das sich an Ältere richtet, rund 170 Euro. Neu ist das kleinere Format des Geräts.
    Im Handel kostet das erst kürzlich vorgestellte neue Emporia Smart 4, das sich an Ältere richtet, rund 170 Euro. Neu ist das kleinere Format des Geräts.
    Heute

    Schon beim Test älterer Modelle wie dem Smart 3 fiel im Test auf: Zielgruppe der Emporia-Smartphones mögen zwar hauptsächlich ältere Personen sein, die Geräte gefallen aber auch jüngeren und preisbewussteren Nutzern. Das Rezept zum Erfolg ist: Die Smartphones sollen leicht bedienbar, übersichtlich und günstig sein, das Design alltagstauglich und die Funktionen nichts vermissen lassen, was man auf Smartphones anderer Hersteller auch finden kann.

    In diese Kerbe schlägt auch das neue Smartphone von Emporia, das konkret emporiaSMART.4 heißt, im Test folglich aber der Lesbarkeit halber Emporia Smart 4 genannt wird. Im Handel kostet das erst kürzlich vorgestellte neue Handy rund 170 Euro. Neu ist das kleinere Format des Geräts. Statt wie beim Vorgänger auf 5,5 Zoll oder gar mehr zu setzen, gibt es nun ein 5-Zoll-Display. Das soll einerseits das Gerät zum perfekten Hosentaschen-Handy, andererseits trotzdem leserlich machen.

    Kleineres Display, geringere Auflösung

    Im Test zeigt das Gerät weiter solide Stärken. Ein kleines Manko aber gibt es: Durch das kleinere Display schrumpft auch die virtuelle Tastatur etwas. Die ist dann zwar in etwa so groß wie auf Standard-Android-Smartphones, könnte aber gerade für ältere Personen etwas zu klein ausfallen. Aber: Sie braucht man beinahe nur dazu, um sich einmal beim Geräte-Start im Emporia-System anzumelden, ab dann gibt es die gewohnt große und übersichtliche Emporia-System zu nutzen.

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    Geschrumpft ist mit dem Display auch die Auflösung, die nun 480 x 960 Pixel beträgt. Das liest sich am Papier zwar sehr dramatisch, hat aber in der Praxis kaum Auswirkungen. Erst, wenn Bilder ganz groß dargestellt werden, sind leichte Unschärfen erkennbar, abseits davon merkt man nichts. Top: Mit den Maßen von 138 x 66 x 11 Millimetern und einem Gewicht von 155 Gramm ist das Smartphone extrem leicht und schön mit einer Hand bedienbar.

    Mehr Akku, Speicher und Leistung

    Der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger mit 2.500 Milliamperestunden gleich groß ausgefallen. Reichte das beim Smart 3 für einen Tag bei intensiver Nutzung, kommt man nun auf eineinhalb Tage, da das kleinere Display und die geringere Auflösung helfen, die Batterie zu schonen. Ein riesiger Vorteil des Geräts ist zudem der austauschbare Akku, das bietet kaum noch ein Smartphone heutzutage. Ebenso ist der mit 32 Gigabyte knappe Speicher per MicroSD-Karte erweiterbar.

    Im Inneren arbeitet ein Vierkern-Prozessor mit bis zu 1,5 Gigahertz, dazu kommen drei Gigabyte Arbeitsspeicher. Im Vergleich zum Vorgänger sind damit sowohl interner Speicher, als auch Arbeitsspeicher und Prozessor gewachsen. Als SIM-Format wird nun statt Micro-SIM das kleinere Nano-SIM-Format verwendet. Als Betriebssystem kommt Android 10 zum Einsatz, das wie gewohnt auf Wunsch mit der Emporia-Oberfläche genutzt werden kann.

    Zusatzfunktionen überzeugen

    Die Hauptkamera knipst mit 13 Megapixel, die Frontkamera mit 8 Megapixel, das hat das Smart 4 vom 3er-Modell geerbt. Entsprechend bleibt der Testeindruck bei den Kameras gleich. Beide schießen akzeptable Bilder und die Hauptkamera überrascht sogar mit durchaus guten Zoom-Qualitäten. Nimmt allerdings das Licht ab, tut es auch die Bildschärfe und der Kontrast. Wer das Gerät für einige Schnappschüsse nutzen will, ist aber gut damit bedient, solange man sich keine Kunstwerke erwartet.

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    Punkten kann das Smartphone wie gewohnt mit seinen zusätzlichen Funktionen. Selbst wer das erste Mal ein Smartphone in der Hand hält, wird sich beim Emporia Smart 4 sofort zurechtfinden. In der Packung liegt auch ein Trainingsheft bei, das Schritt für Schritt Einrichtung, Bedienung und alle Funktionen erklärt und praktische Trainingstipps gibt, wie man mit dem Smartphone umgehen soll. Hier werden die einzelnen Tasten erklärt, das Tippen Halten des Smartphone vorgeführt und die Apps wie Kamera oder Nachrichten erklärt.

    Clou ist die Emporia-App

    Der Clou ist die Emporia-App, die sich über Android legt. Sie organisiert die Betriebsoberfläche in nur drei übersichtliche Bereiche. Am Startbildschirm sind die Basisfunktionen wie Telefonieren, Nachrichten, Fotoalbum und Info-Center zu finden. Per Display-Wisch nach rechts kommt man zu einer Übersicht, auf der man vier Lieblingskontakte als Schnellwahl legen kann, zudem sieht man dort die eigene Telefonnummer, kann den Anrufbeantworter abhören oder einen Notruf absetzen.

    Per Wisch vom Startbildschirm nach links finden sich wiederum acht Kacheln. Sieben ausgewählte Apps wie Kamera, Kalender, Wecker, Wetter oder Internet sind direkt abrufbar, über die achte Kachel "Alle Apps" lassen sich alle übrigen installierten Apps ansehen und auswählen. Da auch der Google Play Store nutzbar ist, kann das Handy hier auch Apps wie Facebook, Instagram oder WhatsApp – generell alle Apps eines "normalen" Smartphones – nutzen.

    Das kleine Handy für jedermann

    Das Emporia Smart 4 ist zudem staub- und spritzwassergeschützt und lässt sich mit vielen verschiedenen Hörgeräten koppeln, nutzt einen Akustikverstärker für bessere Verständlichkeit und lässt sich per USB-C-Kabel laden. Das dauert bei leerem Gerät etwas unter zwei Stunden. In der Packung finden sich zudem zwei verschiedene Kunststoffabdeckungen für die Rückseite des Smartphones. Eine lässt es wie ein herkömmliches Smartphone mit Kamera-Öffnung aussehen, das zweite verfügt über einen Alarm-Knopf, um Notrufkontakte zu verständigen und einen lauten Warnton zu aktivieren.

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    Technisch ist das Emporia Smart 4 ein Einsteiger-Smartphone, was auch der Preis von rund 170 Euro zeigt. Entsprechende Schwächen gibt es etwa bei der Kamera. Bei den Zusatzfunktionen können sich aber auch die 1.000-Euro-Flaggschiffe etwas abschauen, vom austauschbaren Akku über das Standard- und Notruf-Cover bis hin zu den zahlreichen Eingabe- und Lesehilfen und der lobenswerten Benutzeroberfläche, die dennoch alle Funktionen eines Android-Smartphones bietet. Für Ältere, aber auch für absolute Smartphone-Laien gibt es derzeit kaum ein besseres Smartphone als das Emporia Smart 4.

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