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Ende Europas wird von heiratswilligen Paaren überrannt

Weil die bürokratischen Regeln und die Corona-Maßnahmen hier weit weniger strikt sind, erlebt Gibraltar aktuell einen Hochzeitsboom.

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Der Felsen von Gibraltar ist einer der berühmtesten Felsen der Welt.
Der Felsen von Gibraltar ist einer der berühmtesten Felsen der Welt.
picturedesk.com/Jorge Guerrero

Gibraltar ist nicht gerade als Reisedestination bekannt. Das britische Überseegebiet an der Südspitze Spaniens ist nur knapp sieben Quadratkilometer groß und die Heimat von nur gerade knapp 35.000 Menschen.

Nun aber wird Gibraltar zum Reise-Hotspot. Und zwar zieht es eine ganz spezifische Art von Touristen an die Meerenge Gibraltars: Paare, die heiraten wollen, das aber aufgrund der Corona-Lage nicht können. Das berichtet der "Guardian".

Der schnellste Weg zu heiraten

Ein solches Paar sind Bruno Miani und Natalia Senna Alves de Lima aus Dublin. Weil dort aufgrund der Corona-Maßnahmen die Standesämter genau wie alle anderen Behörden geschlossen sind, hätten sie lange auf einen Heiratstermin warten müssen.

Das sei für sie keine Option gewesen, sagt Miani: "Nach Gibraltar zu gehen ist im Moment der schnellste Weg, um heiraten zu können", sagte er. "Wir lieben uns sehr, leben schon zusammen wie ein verheiratetes Paar. Das macht es nun offiziell."

Bruno Miani und Natalia Senna Alves de Lima sagten in Gibraltar Ja.
Bruno Miani und Natalia Senna Alves de Lima sagten in Gibraltar Ja.
picturedesk.com/AFP/Jorge Guerrero

"Es ist absolut verrückt"

Tatsächlich verlangt Gibraltar nur ein Minimum an bürokratischem Aufwand, um heiraten zu können. Auch hat Gibraltar weniger Einreisebeschränkungen als andere Staaten oder Regionen. Beides zusammen hat Gibraltar zu einem veritablen Hochzeit-Hotspot gemacht während der Pandemie.

Es gibt einen Grund, weshalb viele kaum warten können mit dem Heiraten. Viele Länder erlauben die Einreise in ein anderes Land nur noch für engste Familienangehörige. Eheleute fallen darunter, Personen, die "bloß" in einer Beziehung leben, nicht.

Hochzeitsplaner halten kaum noch mit der Nachfrage Schritt: "Es ist absolut verrückt. Wir haben gar nicht genügend Termine und Räumlichkeiten", sagt Leanne Hindle, Hochzeit-Eventmanagerin bei der Firma "Marry Abroad" zum "Guardian".

Weniger strikt als in Spanien

Auch viele Spanier und Spanierinnen haben sich jüngst dazu entschieden, sich in Gibraltar das Jawort zu geben. Grund: Für ein anschließendes Hochzeitsfest sind die Regeln in Gibraltar viel weniger strikt.

Gibraltar hat mittlerweile auf die gestiegene Anfrage an Hochzeiten reagiert. So wurden die täglichen Hochzeitstermine auf dem Standesamt enger getaktet und Lokalitäten im Freien geschaffen, wo die Zeremonie durchgeführt werden kann.

Der Regierungschef von Gibraltar Fabian Picardo freut sich über den Andrang: "Es ist toll, dass Gibraltar als Ort der Liebe und nicht als Ort der Trennung wahrgenommen wird."

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