Niederösterreich

Energie-Wahnsinn! Feuerwehren zahlen Strom aus Spenden

Die horrenden Stromkosten machen auch vor den freiwilligen Feuerwehren nicht Halt. Viele müssen die Rechnungen aus dem Spendentopf begleichen.

Isabella Nittner
Die Feuerwehr rettet tagtäglich Menschenleben. Rund die Hälfte der Wehren muss sich ihre Stromkosten selbst finanzieren.
Die Feuerwehr rettet tagtäglich Menschenleben. Rund die Hälfte der Wehren muss sich ihre Stromkosten selbst finanzieren.
NÖLFK/Matthias Fischer

Rund 100.000 Menschen engagieren sich allein in Niederösterreich bei der freiwilligen Feuerwehr – und das völlig unentgeltlich, die Mitglieder tun dies ehrenamtlich, ohne auch nur einen Cent dafür zu bekommen.

Hälfte zahlt Strom selbst

Rund 1.700 freiwillige Feuerwehren gibt es in NÖ. Und damit gibt es auch 1.700 Feuerwehrhäuser, in denen Ausrüstung und Autos untergebracht sind. In der Regel werden die Gebäude von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Dies gilt jedoch nicht automatisch für die laufenden Kosten, die ein solches Haus mit sich bringt.

Laut einer Umfrage des niederösterreichischen Landesfeuerwehrkommandos muss rund die Hälfte der Feuerwehren in NÖ selbst für Energiekosten aufkommen, beim Rest übernimmt die Gemeinde. Spezielle Rabatte gibt es seitens der Energieversorger nicht, das heißt: 50 Prozent der Feuerwehren müssen die derzeit horrend hohen Stromkosten aus Spendengeldern finanzieren.

Als Konsequenz bleibt wiederum weniger übrig, um sich die gesetzlich vorgeschriebenen Einsatzfahrzeuge, Ausrüstung oder feuerfeste Uniformen sowie Helme & Co. zu kaufen.

"Frage der Verhältnismäßigkeit"

Der Ärger bei Landesfeuerwehrkommandant Didi Fahrafellner war also groß, als zwar Energiekosten-Ausgleiche für Sportvereine, aber nicht für die Florianis verkündet wurden – mehr dazu hier.

Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner wandte sich an Landesvize Stephan Pernkopf.
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner wandte sich an Landesvize Stephan Pernkopf.
zVg

"Die Überraschung war groß, als wir in den vergangenen Wochen in vielen Medien lesen konnten, dass zwar die Sportvereine, nicht aber die freiwilligen Feuerwehren beim Energiekostenausgleich berücksichtigt werden. Bitte nicht falsch verstehen, aber bei allem Verständnis für die großartigen Leistungen in Freizeitorganisationen stellt sich schon die Frage der Verhältnismäßigkeit", schreibt Fahrafellner jetzt im Vorwort der aktuellen Ausgabe des nö. Feuerwehrmagazins "Brandaus".

"Wir stehen immer parat, aber bei Finanzspritzen des Bundes wird auf uns regelmäßig vergessen."

Und weiter: "Die freiwilligen Feuerwehren sind Tag und Nacht einsatzbereit und erfüllen einen gesetzlichen Auftrag. Wir stehen immer parat, aber bei Finanzspritzen des Bundes wird auf uns regelmäßig vergessen", resümiert der Floriani-Chef aus NÖ enttäuscht.

"Mit Entlastung rechnen"

Unterstützung bekam Fahrafellner von Landesvize und Feuerwehr-Landesrat Stephan Pernkopf, gemeinsam dürfte man rasch zum Erfolg gekommen sein. 

"Zuerst nicht berücksichtigt, wurde nach heftigen Interventionen aus Niederösterreich auf Landes- und Bundesebene nun auch den Feuerwehren die Förderung versprochen. Ohne dementsprechenden Hinweis in Richtung der politischen Entscheidungsträger wären die Feuerwehren auf den hohen Energiekosten sitzen geblieben. Jetzt können sie mit einer Entlastung rechnen und müssen nicht einen erheblichen Teil ihrer Spendeneinnahmen zur Bezahlung der Gas- oder Stromrechnung investieren", freut sich Fahrafellner.

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