Österreich

Energie zu teuer – Menschen geben exotische Tiere ab

Die extremen Strom- und Gaspreise lassen auch Haustierhalter nicht kalt. Immer mehr Reptilien-Besitzer müssen sich von ihren Liebsten trennen.

Sandra Kartik
Schlangen sind vielen Besitzern als Haustier zu teuer geworden.
Schlangen sind vielen Besitzern als Haustier zu teuer geworden.
Getty Images/iStockphoto

Die Teuerungswelle macht drastische Einschnitte bei immer mehr Österreichern notwendig. So sind sogar Haustiere für viele zu einem Luxus geworden, den sich vor allem Besitzer exotischer Tiere immer weniger leisten können. "Zahlreiche Schlangenbesitzer geben schon ihre Tiere ab, weil sie sich die Haltung nicht mehr leisten können", berichtet Helga Happ, Betreiberin eines Reptilienzoos in Klagenfurt in den "Salzburger Nachrichten".

Sie berichtet von einem Paar, dass sich seine Miete nicht mehr leisten kann. Die beiden Kärntner mussten in eine kleinere Wohnung ziehen, in der kein Platz mehr für ihre Schlangen ist, "sie können sie nicht mitnehmen." Derzeit sind es zwischen 400 und 600 Menschen pro Jahr, die ihre exotischen Haustiere abgeben müssen. Daran seien auch die stark gestiegenen Energiepreise Schuld.

So teuer sind Reptilien und andere Exoten

Laut Reptilienzoo-Chefin würden viele Tierhalter schon im Vorfeld nicht bedenken, wie teuer ihre besonderen Hausbewohner werden können. Früher bezahlte man für Riesenschlangen bis zu 2.000 Euro, heute sind die Tiere schon um 20 Euro zu haben. Doch ihre Haltung bleibt dann keineswegs preiswert.

Happ rechnete aus, wie viel einzelne Reptilien pro Tag kosten: Eine Natter verschlingt etwa 6 Euro pro Tag, eine Riesenschlange fast 8 Euro und eine Echse sogar rund 15 Euro. Eine Vogelspinne ist dagegen relativ preiswert: Laut Expertin kostet sie nur etwa 3,50 Euro täglich.

Sowohl Schlangen als auch Eidechsen brauchen für eine artgerechte Haltung Wärme- und UV-Lampen sowie eine Bodenheizung. So verbraucht etwa eine Bartagame laut Tierschutzombudstelle Wien 1,5 Kilowattstunden pro Tag im Terrarium für die Grundbeleuchtung. Zieht man die Winterruhe ab, so verheizt der Kaltblüter rund 450 Kilowattstunden pro Jahr.

Die Leguane, Chamäleons, Schlangen und anderen Reptilien, die derzeit zurückgegeben werden, können nur vorübergehend bei Profis wie Happ unterkommen. "Wir sind keine Auffangstation und müssen die Tiere so schnell wie möglich weitergeben." Die Vermittlung wird jedoch immer schwieriger, denn "in Österreich haben die meisten Zoos Aufnahmestopps verhängt."

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