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Engländer lassen vor Verschärfung nochmal die Sau raus

Seit Montag gelten in England strengere Corona-Regeln. So dürfen sich nur noch bis zu sechs Menschen treffen. Am Wochenende wurde nochmal gefeiert.

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Menschenmassen auf den Straßen: Die Engländer gingen am Wochenende nochmal feiern.
Menschenmassen auf den Straßen: Die Engländer gingen am Wochenende nochmal feiern.
Reuters

Versammlungen von mehr als sechs Menschen sind ab Montag in England untersagt. Dies haben die britischen Behörden letzte Woche entschieden – aus Furcht vor einer zweiten Coronawelle. Die drohenden Verschärfungen nahmen zahlreiche Engländerinnen und Engländer am Wochenende zum Anlass, nochmal auf die Straße zu gehen.

Sie bevölkerten Strände, Parks, Restaurants und Bars und hielten sich dabei oft nicht an die bereits bestehenden Corona-Maßnahmen, wie "Daily Mail" berichtet. Die Polizei habe mehrere Gruppierungen ermahnt, sich an die Regeln zu halten. Bislang waren Treffen von bis zu 30 Personen erlaubt.

    Menschenmassen auf den Straßen: Die Engländer gingen am Wochenende nochmal feiern.
    Menschenmassen auf den Straßen: Die Engländer gingen am Wochenende nochmal feiern.
    Reuters

    Bevor um Mitternacht die neuen Beschränkungen galten, nutzten die jungen Menschen das schöne Wetter, um sich draußen zu treffen. Tagsüber waren Bournemouth, Brighton und Nottingham das Ziel vieler Engländer, abends machten die Nachtschwärmer Restaurants und Bars in Leeds und Soho unsicher.

    Vor allem junge Menschen stecken sich an

    Die Zahl der Corona-Infektionen in Großbritannien stieg zuletzt wieder deutlich an. In der vergangenen Woche gab es jeweils fast 3.000 bestätigte Neuinfektionen pro Tag – der höchste Stand seit Ende Mai. Experten warnen daher vor einer zweiten Welle. Auch ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte dem Sender Sky News, er rechne mit weiteren Spitzen der Fallzahlen in Großbritannien.

    Derzeit stecken sich vor allem junge Menschen mit dem Virus an. Das erklärt auch den bislang niedrigen Anstieg der Todesfälle, da Covid-19 bei Jüngeren oft glimpflicher verläuft. Größere Corona-Ausbrüche gab es immer wieder auch bei illegalen Partys.

    Großbritannien ist mit Blick auf die Todeszahlen das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben. Gesundheitsexperten fürchten, dass im Winter – wenn die vielen Grippefälle hinzukommen – der marode und chronisch unterfinanzierte staatliche Gesundheitsdienst NHS kollabieren könnte.

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