Er tötete 2-Jährigen

Englands jüngster Mörder bleibt hinter Gittern 

Jon Venables (41) hatte als Zehnjähriger einen Zweijährigen getötet und wurde nach der Bewährung wegen Kinderpornografie verhaftet. 

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    1993 ermordete Jon Venables als Zehnjähriger mit einem gleichaltrigen Komplizen einen Zweijährigen.
    1993 ermordete Jon Venables als Zehnjähriger mit einem gleichaltrigen Komplizen einen Zweijährigen.
    Britische Polizei

    Der 41-jährige Jon Venables ging als jüngster Mörder Englands in die Kriminalgeschichte ein, als er im Jahr 1993 als Zehnjähriger ein zweijähriges Kind entführte und ermordete. Später wurde er wegen des Besitzes von Kinderpornografie zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Nun wurde sein erneuter Antrag auf Haftentlassung abgelehnt. Damit bleibt laut "Bild"-Zeitung einer der bekanntesten Kindermörder Englands hinter Gittern.

    "Er sollte nie wieder Tageslicht sehen"

    Die Mutter des ermordeten James Bulger zeigte sich mit dem Ausgang des Verfahrens laut "Mirror" zufrieden: "Ich habe jahrelang für Gerechtigkeit für James gekämpft und dafür, dass sein Mörder hinter Gittern bleibt. Daher ist die Entscheidung, ihn nicht freizulassen, das Beste, was mir seit 30 Jahren passiert ist." Sie sei erleichtert gewesen. "Ich hoffe nur, dass Venables jetzt ein wenig von der Qual spüren kann, die ich all die Jahre lang empfunden habe, weil ich durch die Hölle und zurück gegangen bin, aber er ist es, der verloren hat." Und: "Ich glaube nicht, er sollte je wieder Tageslicht sehen."

    Laut "Daily Mail" hätte Jon Venables nach der Urteilsverkündung die Fassung verloren und wild um sich geschrien. Die Richter im Berufungsgericht hätten den Antrag abgelehnt, da Venables eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle. Justizminister Alex Chalk (47): "Der barbarische Mord an Jamie Bulger schockierte das ganze Land. Ich begrüße den Entscheid vom Bewährungsausschuss, den Killer hinter Gitter zu halten."

    Zehnjährige entführten Kind

    Jon Venables hatte damals einen Komplizen. Am 12. Februar 1993 schwänzten die Grundschüler Venables und sein Freund Robert Thompson die Schule. Dort klauten sie Süßigkeiten, Batterien und andere Gegenstände aus einem Einkaufszentrum in Bootle, einer Kleinstadt in der Nähe von Liverpool. Dann kamen sie am zweijährigen James vorbei, der mit seiner Mutter Denise Bulger im Einkaufszentrum war. Als diese James kurz aus den Augen verlor, entführten die Zehnjährigen das Kind innert Sekunden.

    Venables und Thompson führten das Kleinkind an der Hand ins fünf Kilometer entfernte Walton. Laut Prozessakten wurde das Trio auf dem Weg von 38 Personen gesehen und auch angesprochen. Doch die beiden Zehnjährigen entgegneten jeweils, sie würden auf ihren kleinen Bruder aufpassen. Die beiden Zehnjährigen quälten den kleinen Jungen mit Steinen und Metallstangen zu Tode. Danach legten die beiden den leblosen Körper auf die Bahngleise, um zu sehen, wie der Zweijährige vom Zug geköpft wird. Die Leiche blieb zwei Tage lang unentdeckt auf den Gleisen liegen.

    Wegen Kinderpornografie-Besitz erneut verhaftet

    Die Kindermörder wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, kamen aber nach Erreichen der Volljährigkeit im Jahr 2001 unter strengen Auflagen mit neuen Identitäten frei. Doch Jon Venables wurde später wegen des Besitzes von Kinderpornografie erneut verhaftet, woraufhin der Richter seine Bewährung der lebenslangen Haftstrafe widerrief.

    Im Februar 2018 wurde Venables zu weiteren drei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt, weil er rund 1000 kinderpornografische Inhalte besaß. Sein ehemaliger Komplize Robert Thompson hingegen hat sich seit seiner Freilassung nichts mehr zuschulden kommen lassen und führt heute ein unauffälliges Leben mit neuer Identität irgendwo in England.

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