Österreich

Engpass bei Strahlentherapie: So reagiert die Politik

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Symbolbild

Rund zwei Drittel aller Krebspatienten müssen in den KAV-Spitälern zu lange auf ihre Strahlenbehandlung warten. Das hat der Wiener Stadtrechnungshof in einer aktuellen Prüfung herausgefunden. Kritik kommt nun auch von der Politik.

Die Grüne Gesundheitssprecherin Birgit Meinhard-Schiebel fordert mehr Geräte für die Strahlenbehandlung: "Dass es statt der erfoderlichen 13 bis 18 strahlentherapeutischen Geräte derzeit nur 11 bzw. 12 gibt, ist für die wartenden Patienten unverständlich." Sie fordert, dass sich der Krankenanstaltenverbund (KAV) für eine Erhhöhung der sogeannnten Linearbeschleuniger einsetzt. "Hier muss alles Erforderliche für eine rasche Therapie der Menschen getan werden."

Neos-Obfrau Beate Meinl-Reisinger prangert die Mangelversorgung an, denn sie bedrohe Leben! "Während der KAV sich überdurchschnittlich hohe Gagen für seine Vorstände leistet, mangelt es massiv bei den Geräten für die Strahlentherapie für Krebspatienten. Diese Unterversorgung ist absolut skandalös. So ruiniert Rot-Grün die öffentliche Gesundheitsversorgung in dieser Stadt",  erklärt Meinl-Reisinger.

Seitens ÖVP meldet sich Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec kritisch zu Wort: "Völlig fassungslos" sei sie angesichts der unverantwortlich langen Wartezeiten. "Wie auch beim aktuellen Prolem der Gangbetten setzen sich die gravierenden Managementfehler des KAV fort. Hier wird mit der Gesundheit und sogar auch mit dem Leben der Patienten gespielt", so Kroosec. Die vom Stadtrechnungshof geforderte Erhöhung der Geräteanzahl muss "so schnell wie möglich umgesetzt werden."

Die 2. Landtagspräsidentin der FPÖ-Wien, Veronika Matiasek, sieht in den zahlreichen nicht umgesetzten Empfehlungen des Stadtrechnungshofes "ein systematisches Versagen der für diesen Zeitraum verantwortlichen SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Nach ihrem Abgang zeigt sich das Ausmaß unerledigter Baustellen ungeschminkt."

Seitens KAV hält man fest, dass die Wartezeit durch zu wenige Geräte, nicht lebensbedrohlich sei: "Nicht jede Zeitspanne ohne strahlentherapeutische Behandlung, z.B. zwischen Diagnose und erster Bestrahlung, ist Wartezeit", so eine Sprecherin des KAV. "Die Zeit wird in den meisten Fällen mit anderen gegen den Tumor gerichteten Therapien genutzt, die das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten sollen. Das heißt: Während der Wartezeiten erfolgt zwar keine radioonkologische, sehr wohl aber eine onkologische Betreuung."

 

Der Stadtrechnungshof spricht fünf Empfehlungen aus, denen der KAV nachkommen werde. "Zur langfristig ausreichenden Ausstattung mit Personal hat der KAV die Ausbildungsplätze für Radiotechnologie bereits von 60 auf 110 jährlich erhöht", erklärt man seitens KAV. "Im Rahmen der Gespräche zu RSG/ÖSG wird sich der KAV für die Erhöhung der Anzahl an Linearbeschleunigern einsetzen. Die bereits sehr effizienten Betriebszeiten wird der KAV noch weiter optimieren."
 

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