Österreich

Enormer Anstieg bei gefälschten Medikamenten

Der Zoll verzeichnet heuer einen massiven Anstieg bei gefälschten oder illegalen Arzneimitteln. Spitzenreiter sind Potenzpillen.

Heute Redaktion
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Immer mehr Menschen bestellen im Netz gefälschte oder illegale Medikamente.
Immer mehr Menschen bestellen im Netz gefälschte oder illegale Medikamente.
Bild: iStock

Bis Ende August 2018 wurden bereit um knapp 50 Prozent mehr illegale oder gefälschte Medikamente beschlagnahmt als im gesamten Vorjahr. Seit Jahresbeginn seien insgesamt 1.457 geschmuggelte Arzneiprodukte – 10.078 Kilogramm – vom Zoll aufgegriffen worden. 2017 waren es 1.018 Aufgriffe, 2016 noch nur 900.

Das gab Gerhard Marosi vom Finanzministerium gegenüber "Radio Wien" bekannt. Er führte aus, dass der Anstieg des Medikamentenschmuggels wohl auf das Internet zurückzuführen sei. Die Bestellungen werden ganz einfach per Post verschickt. Im Verteilerzentrum in Wien-Inzersdorf würden deshalb viele der illegalen Sendungen landen. "Wir haben dort auch Scangeräte und können in relativ kurzer Zeit eine große Menge an Paketen kontrollieren und sichten", so Marosi.

Große Gesundheitsrisiken

Viele unterschätzen die Risiken der illegalen oder gefälschten Medikamente. Neben Verunreinigungen könne es auch zu gefährlichen Nebenwirkungen beim Konsumenten kommen. "Sie wissen nie, wo etwas produziert wurde und welche Inhaltsstoffe verwendet wurden. Hier wurden schon die abenteuerlichsten Dinge gefunden, von Ziegelstaub bis zu Rattenkot und solchen Dingen", führt Marosi aus.

Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken, die Konsumenten eingehen, entstehen den offiziellen Produzenten, dem Großhandel und den Apotheken laut Finanzministerium jährlich Umsatzeinbußen von fast 110 Millionen Euro. Die meisten der illegalen Arzneimittel kommen übrigens aus Indien.

Rekord bei Arzneimittelfälschungen eingestellt

Der Produktpirateriebericht 2017, der im April veröffentlicht wurde, ergab bei Arzneimittelfälschungen im Vorjahr schon einen Rekordwert, der heuer damit bereits jetzt eingestellt worden ist. Der österreichische Zoll hat 2017 bei 1.018 Sendungen 54.895 Medikamentenplagiate im Wert von 1.097.460 Euro aus dem Verkehr gezogen. "Arzneimittelfälschungen stellen die gefährlichste Form der Produktpiraterie dar", warnte Finanz-Staatssekretär Hubert Fuchs im Frühjahr und hielt weiter fest: "Hier ist nicht nur der gesamtwirtschaftliche Schaden, sondern vor allem auch das gesundheitliche Risiko durch die Einnahme gefälschter Medikamente alarmierend!"

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    (red)