Schlager

Entdecker von Udo Jürgens stirbt im Alter von 93 Jahren

Der Musikmanager Hans R. Beierlein ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Er gilt als "Entdecker" von Udo Jürgens, Heino und Stefanie Hertel.

Jochen Dobnik
<strong>Hans R. Beierlein</strong> (r) und <strong>Udo Jürgens</strong> 1977 beim einem Arbeitstreffen im Haus von Jürgens in Kitzbühel.
Hans R. Beierlein (r) und Udo Jürgens 1977 beim einem Arbeitstreffen im Haus von Jürgens in Kitzbühel.
Istvan Bajzat / dpa / picturedesk.com

Laut einem auf der Website seiner Firma Montana Musik veröffentlichten Nachruf starb er bereits am 5. August in seiner Münchner Wohnung. An seiner Seite sei seine Adoptivtochter Bizzi Nießlein gewesen. Bekannt wurde Hans R. Beierlein vor allem als der Macher hinter Schlagerlegende Udo Jürgens.

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    <strong>Hans R. Beierlein</strong> galt über Jahrzehnte hinweg als einer der einflussreichsten Strippenzieher hinter den Kulissen der deutschen Volksmusik- und Schlagerszene. (Foto aus 2011)
    Hans R. Beierlein galt über Jahrzehnte hinweg als einer der einflussreichsten Strippenzieher hinter den Kulissen der deutschen Volksmusik- und Schlagerszene. (Foto aus 2011)
    Marc Müller / dpa / picturedesk.com

    Der gebürtige Nürnberger galt über Jahrzehnte hinweg als einer der einflussreichsten Strippenzieher hinter den Kulissen der deutschen Volksmusik- und Schlagerszene. 1963 hatte er den damals noch recht unbekannten Kärntner Sänger entdeckt. Drei Jahre später gewann Udo Jürgens mit "Merci Chérie" den Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute: ESC) und wurde zum Star – wovon auch Beierlein profitierte. Ende der 70er-Jahre kam es zum Bruch des Erfolgsduos, die Männer stritten vor Gericht. Erst 17 Jahre später versöhnten sie sich.

    Zu den von Beierlein gemanagten Künstlern gehörten neben Udo Jürgens auch Heino, Alexandra, Stefanie Hertel & Stefan Mross und Florian Silbereisen. Zudem machte er französische Stars wie Charles Aznavour und Johnny Hallyday im deutschsprachigen Raum bekannt und "erfand" für den ORF den "Grand Prix der Volksmusik".

    Erst 2014 zog er sich aus seinem 1959 gegründeten Montana-Musikverlag zurück und verkaufte den Angaben nach die Rechte an rund 5.000 Titeln, die Montana besaß, an das Musikunternehmen BMG. Der "Spiegel" bezeichnete Beierlein einst als "Weißen Hai im Wunderland" – ein Titel, der ihm gefiel: "Wenn man mich Branchenregenwurm nennen würde, ginge ich auf die Barrikaden".

    Wie es im Nachruf heißt, ließ Adoptivtochter Bizzi Nießlein Beierleins Asche in aller Stille auf dem Friedhof im oberbayerischen Markt Schliersee bestatten. Dort hatte Beierlein, der Erfolg und Luxus stets genoss, eine Villa besessen.