Österreich

Enthaftet! Palatschinken von Mama für Schüler (18)

Heute Redaktion
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Was für Emotionen in Ebergassing: Die ganze Familie von „Täter" Johannes S. stand wie ein Felsen während der Tatrekonstruktion hinter ihm, dann wurde der mordverdächtige Schüler enthaftet.

Mit einem Willkommenstransparent empfing Mutter Elfriede, die Brüder Matthias und Peter sowie Schwester Elisabeth ihren Johannes vor dem Elternhaus in Ebergassing. „Ich hoffe die Tatrekonstruktion dauert einige Stunden, damit ich meinen Buben lange sehe", so die Mutter. Der HTL-Schüler (18) hatte am 4. August seinen Vater (59) mit einem Messer getötet („Heute" berichtete).

Von Anfang an sprach der fließige Teenager und sein Anwalt Martin Preslmayr von einem furchtbaren Unfall, bei der Tatrekonstruktion am Dienstag in Ebergassing wurde das Blutdrama nachgestellt: Johannes hielt aus Angst vor seinem Vater in Rage ein Messer in der Hand, kassierte einen Faustschlag vom 59-Jährigen, kauerte in der Ecke, der tobende und tyrannische Vater rannte direkt ins Messer. Die Schilderung des 18-Jährigen und die Zeugenaussagen der Familie überzeugten auch den Staatsanwalt und die Richterin.

Dann flossen Tränen der Freude: Johannes wurde enthaftet, durfte gleich zu Hause bleiben, das Gewand aus dem Häfen wird morgen erst abgeholt. Dann kochte die Mutter Palatschinken für Johannes (seine Leibspeise) und bereits morgen drückt der Teenager wieder die Schulbank in der HTL Mödling

Eine Anklage wird es vermutlich Oktober/November geben. „Wenn das medizinische Gutachten fertig ist", so Martin Preslmayr zu "Heute", der sich riesig mit seinem Mandanten freute: "Weil ich zutiefst davon überzeugt bin, dass dieser Bursche kein Mörder ist! Er hat in Todesangst ein Messer genommen, sich geschützt und der tobende Vater rannte ins Messer. Ein furchtbares Unglück also!"

(Lie)