Finale im Terrorprozess gegen einen 23-jährigen Tschetschenen am Mittwoch am Landesgericht Wiener Neustadt.
Der Angeklagte hatte sich seit seinem 17. Lebensjahr mit dem IS und Dschihad beschäftigt und hat laut Anklage massenhaft Propagandamaterial via WhatsApp und anderen Kommunikationsportalen verbreitet. Dabei waren auch zahlreiche Hinrichtungen. Zudem soll er versucht haben, Männer für den IS zu rekrutieren.
Beim Prozess zeigte sich der 23-Jährige geläutert: „Ich habe mit 16, 17 Jahren über Google begonnen, mich für den IS zu interessieren. Und dann habe ich die Videos verschickt. Mittlerweile habe ich dem IS abgeschworen.“
Der Staatsanwalt ließ sich nicht blenden, nannte den 23-Jährigen einen Schläfer, Radikalen und Terroristen. „Gerade nach der Enthauptung eines Lehrers in Frankreich brauchen wir ein abschreckendes Urteil aus generalpräventiven Gründen.“
Gegen Ende der Verhandlung meldete sich der Vater zu Wort, die Richterin ließ dies zu. Via Dolmetscher ließ er ausrichten: „Ich behalte meinen Sohn im Auge. Wenn er nochmals auffällig wird, dann verstoße ich ihn.“
Die Richterin verurteilte den Tschetschenen zu drei Jahren teilbedingter Haft (davon ein Jahr Haft unbedingt) sowie der Absolvierung eines Deradikalisierungsprogrammes (nicht rechtskräftig). „Ich werde mir die Berichte alle 14 Tage persönlich anschauen. “, mahnte die Richterin.