Politik

Entlassung von Sexualstraftätern an Schulen nun möglich

Minister Polaschek möchte Lehrer, die in Verbindung mit Kindesmissbrauch gebracht werden, sofort entlassen. Eine Änderung soll das jetzt ermöglichen.

Heute Redaktion
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) geht knallhart gegen Sexualstraftäter in Schulen vor.
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) geht knallhart gegen Sexualstraftäter in Schulen vor.
Maximilian Spitzauer

Nach Bekanntwerden der Causa Teichtmeister und einer darauffolgenden Debatte über Missbrauchsdarstellungen hat die Bundesregierung am Mittwoch ein Maßnahmenpaket zum Schutz von Kindern beschlossen. Zentrale Punkte sind härtere Strafen und Opferschutz – mehr dazu hier. Im "Heute"-Talk kündigt Bildungsminister Martin Polaschek jetzt auch eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen im Schulbereich an (Video unten).

"Daher führen wir zusätzlich zu einem verpflichtenden Kinderschutzkonzept eine verpflichtende Erklärung für alle Anstellungen von Lehrerinnen und Lehrer ein. Damit erfolgt beim Zuwiderhandeln eine sofortige Entlassung", so Polaschek.

"Beim Zuwiderhandeln sofortige Entlassung"

"Es darf kein einziger Mensch in der Schule unterrichten, der mit Sexualstraftaten in Verbindung gebracht wird. Der Kinderschutz steht für uns an erster Stelle und die Schule muss ein sicherer Raum für die Schülerinnen und Schüler sein. Daher führen wir zusätzlich zu einem verpflichtenden Kinderschutzkonzept eine verpflichtende Erklärung für alle Anstellungen von Lehrerinnen und Lehrer ein. Damit erfolgt beim Zuwiderhandeln eine sofortige Entlassung", stellt Polaschek unmissverständlich klar.

Im Falle von Falschangaben, könne die Person dienstrechtlich mit sofortiger Wirkung entlassen werden. "Es muss unsere Aufgabe sein, dafür zu Sorgen, dass die Kinder die Schule als sicheren Ort erleben können", erklärt der ÖVP-Politiker.

Video: Das Gespräch mit Martin Polaschek im Bildungsministerium

Für jede Schule eigenes Kinderschutz-Konzept

Im Rahmen der Präventionsarbeit erstellt jede Schule ein individuelles Konzept. "Da gibt es entsprechende Muster über die UNICEF. Jede Schule wird sich überlegen müssen, wie sie Kinderschutz implementiert", erklärt Polaschek im Gespräch mit "Heute". Zur Unterstützung gibt es themenbezogene Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für das Lehrpersonal und Verantwortliche von Schulqualitätsmanagement. Zusätzlich zu den bereits eingeführten Maßnahmen soll eine eigene Task Force installiert werden, die einen "Verhaltenskodex, weitere Sicherheitsüberprüfungen sowie konkrete Prozesse zum Vorgehen bei Verdachtsfällen von Missbrauch" ausarbeitet.