Österreich

Marke "KH Nord" kostete den KAV 36.000 Euro

Heute Redaktion
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Für die Entwicklung der Marke "Krankenhaus Nord" machte der Wiener Krankenanstaltenverbund rund 30.000 Euro locker. (c) KAV / Health Team KHN
Für die Entwicklung der Marke "Krankenhaus Nord" machte der Wiener Krankenanstaltenverbund rund 30.000 Euro locker. (c) KAV / Health Team KHN
Bild: zVg

Um die Marke "KH Nord" aufzubauen, beauftragte der KAV eine Agentur. Doch die Namensänderung auf "Klinik Floridsdorf" macht das unnötig, so die ÖVP. Der KAV weist das zurück.

Seit gestern liegt die Genehmigung samt sanitätsrechtlicher Bescheide für die "Klinik Floridsdorf", besser bekannt bisher als Krankenhaus Nord (Floridsdorf), vor. Während sich KAV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb auf den Start des neuen Krankenhauses freut, durchforsten die Mitglieder der Untersuchungskommission weiter die Akten.

Auch nach rund einem Jahr Aufarbeitung finden sich dabei immer wieder neue Dokumente, die aufhören lassen. Dazu gehören auch zwei Dokumente zur Entwicklung der Marke KH Nord aus dem Jahre 2008.

Experten-Interviews und Arbeitskreis für 24.000 Euro, weitere 12.000 Euro für Workshops

In der Auftragsbestätigung zur "Rahmenvereinbarung für die Erbringung von Agenturleistungen für das Projekt Krankenhaus Nord-Markenentwicklung", die "Heute" vorliegt, wird ein Gesamtpreis von 24.150 Euro genannt. Diese Kosten teilen sich auf in einen "Arbeitskreis Marke" und in "Interviews mit Experten". Dazu kommt eine Rechnung, die für "Kick-Off -Workshops inklusive Kommunikationsmaßnahmen" mit weiteren 12.000 Euro zu Buche schlägt.

VP: "Beauftragung durch Namensänderung völlig unnötig"

"Der KAV hat also rund 36.000 Euro in die Entwicklung der Marke KH Nord investiert und weitere Kosten sind nicht auszuschließen. Durch die Umbenennung des KH Nord gibt es diese Marke auch nicht mehr und die Aufwendungen sind somit völlig unnötig. Die Umbenennung samt unnötiger Kosten zeigt nur das unfassbare Managementversagen des KAV beim Bau des KH Nord", ist die Gesundheitssprecherin der ÖVP Wien, Ingrid Korosec, empört.

In der Umbenennung vom "Wiener Krankenanstaltenverbund" in "Wiener Gesundheitsverbund" und der Umbenennung der Wiener Krankenhäuser in "Klinik plus Bezirksname" (so wird das KH Nord zur Klinik Floridsdorf und das Wilhelminenspital zur Klinik Ottakring, Anm.) sieht Korosec den Versuch der SPÖ, die Skandale rund ums KH Nord verschwinden zu lassen.

KAV widerspricht: "Keinesfalls unnötig"

Der Krankenanstaltenverbund weist die Kritik zurück: "Hier ging es nicht um Name oder Logo, sondern darum, wie sich das Spital künftig präsentieren möchte, nämlich modern, offen, hell, grün, freundlich, einladend und zum Dialog bereit. Diese Ergebnisse haben nach wie vor ihre Gültigkeit. Daher war das also keineswegs unnötig", heißt es. (lok)