Österreich

Epileptischer Anfall: Ein Finger brachte die Lösung

Heute Redaktion
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Weil nicht abzusehen war, wie der Hund eines Epileptikers nach einem Anfall reagieren würde, rückte die Polizei an. Mittels Fingerprint entsperrten sie das Handy.

Wie jeden Tag unternahm Rollstuhlfahrer Walter R. (48) mit seinem Hund Gino in Linz-Kleinmünchen eine Spazierfahrt. Doch diese Ausfahrt wird der Linzer wohl nie vergessen.

Denn völlig unerwartet erlitt der Hundebesitzer, der an Muskeldystrophie (Muskelschwund) leidet, plötzlich einen epileptischen Anfall. Er verlor sein Bewusstsein. Passanten alarmierten die Rettungskräfte.

Als Polizist Alexander Tröbinger (31) und seine Kollegin am Einsatzort eintrafen, war der Mann noch immer nicht ansprechbar. "Er hatte sich auf die Zunge gebissen, weder einen Ausweis noch andere Dokumente bei sich", so Tröbinger im "Heute"-Gespräch.

Der Rollstuhlfahrer kann sich nur noch vage an den Vorfall erinnern: "Ich weiß nur noch, dass der Hund während unserer Runde ins Wasser sprang. Anschließend wachte ich plötzlich vor den Rettungskräften auf."

Der rund 50 Kilo schwere Riesenschnauzer Gino war zu diesem Zeitpunkt längst zurück, wich nicht von der Seite seines Herrchens. Tröbinger: "Wir wussten nicht wie der Hund reagieren wird, wenn wir einfach mit seinem Herrchen wegfahren."

Doch fast im Handumdrehen hatte die Beamten die richtige Lösung. Die Polizisten schnappten sich das Handy des Rollstuhlfahrers und konnten es mit Hilfe des Fingerabdrucks entsperren. "Ich habe drei Kontakte angerufen, ehe ich einen guten Freund des Opfers erreicht habe."

Freund des Kranken übernahm den Hund



Dieser war innerhalb weniger Minuten vor Ort und übernahm den Hund. Nun war der Weg für die Einsatzkräfte frei. Mit der Rettung wurde der Rollstuhlfahrer ins Spital gebracht.

"Der Hund hat etwas gebellt, war aber eigentlich ganz friedlich. Trotzdem war es gut, dass die Polizei meinen Freund gebeten hat, den Hund abzuholen. Man weiß ja nicht, wie er in so einer Situation auf Fremde reagiert", so der 48-Jährige.

Doch zum Glück lag in diesem Fall die rasche Rettung sprichwörtlich auf der Hand.

(mip)