Österreich

Er ist wieder frei! "Harald Hitler" aus Haft entlassen

Heute Redaktion
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Vor einem Jahr marschierte das Adolf-Double in Braunau auf und ab, wurde dann in Wien eingesperrt. Inzwischen ist "Harald Hitler" wieder frei.

Weltweit wurde im Vorjahr über ihn berichtet: Ein damals 25-jähriger Mann, der sich "Harald Hitler" nennt, marschiert vor dem Geburtshaus des echten Hitlers in Braunau (OÖ) hin und her. Fotos zeigen ihn mit akkuratem Seitenscheitel und schmalen Oberlippenbärtchen.

Er ist wieder da! Doch wenige Tage nach seinem ersten Auftreten war er auch wieder weg. Zwangsweise. Wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz nahm ihn die Polizei mit – in Handschellen. "Harald Hitler", bzw. Harald Z. (wie er eigentlich heißt), wurde in Wien-Josefstadt inhaftiert – wegen Wiederholungs- und Verdunkelungsgefahr. Davor hatte er mit seinen Auftritten in OÖ, NÖ und Wien für Aufregung gesorgt.

Inzwischen ist "Harald Hitler", der eigentlich aus Graz kommt, wieder frei. Wie "Heute" erfuhr, wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Und untergetaucht.

Weder der oö. Polizei ist bekannt, wo Harald Z. steckt, noch dem Verfassungsschutz. Rupert Schoißwohl: "Der Hitler-Imitator ist in letzter Zeit nicht in Erscheinung getreten. Mit Ende der Haft waren auch unsere Ermittlungen abgeschlossen, aktuell gibt es keine Rechtsgrundlage, gegen ihn zu ermitteln."

Allerdings: "Sobald er wieder in Erscheinung tritt, sieht die Sache anders aus", so Schoißwohl. Für ihn sei der Mann ein Fall für eine psychiatrische Betreuung.

Frühere Bekannte von ihm bezeichneten Harald Z. gegenüber "Heute" generell als Sonderling. Er sei – zumindest damals – von Hitler besessen gewesen und habe auch einen einschlägigen Rechten-Stammtisch betrieben.

Sonderbar auch seine Aussagen bei den polizeilichen Einvernahmen: Wie der echte Hitler habe er vorgehabt, nach München zu ziehen – sagte er. Allerdings sei ihm das Geld ausgegangen. Deshalb sei er in Braunau gelandet. In seiner Wohnung wurden übrigens Unterlagen über das Dritte Reich sichergestellt.

"Heute"-Recherchen ergaben, dass Z. bereits seit 2015 NS-Ideologie verbreitet hat. Er verbreitete damals die Zeitschrift "Das Arbeitertum" – das u.a. mit einem Zitat von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels warb: "Lernt das Volk verstehen, dann wird das Volk euch verstehen."

Skurril: Zuvor hatte Z. an mindestens drei Fotowettbewerben teilgenommen. Und im Gay-Magazin gleichtlaut-mag.com zeigte er sich mit nacktem Oberkörper.

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