Ein riesiges Plakat in Graz erregte die Öffentlichkeit. Der Bordell-Betreiber des "Maximus" wollte "Mädchentester" anwerben. Sogar Familienministerin Susanne Raab äußerte sich und bezeichnete die arge Annonce als "unfassbar widerlich, frauenfeindlich und menschenverachtend". Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr brachte eine Anzeige ein – wir berichteten.
Bordellen ist Werbung in der Steiermark strikt untersagt. Der Grazer Nightclub hatte stets erklärt, dass es sich um eine "Stellenanzeige" und keine illegale Werbung handle. Bei dem ausgeschriebenen Job gehe es nicht etwa um Sex, sondern um eine psychologische Evaluierung und Vorbereitung der Mädchen, so der Puff-Betreiber.
Nachdem das alte Plakat mit dem Wort "Mädchentester" von Unbekannten mit schwarzer Farbe übersprayt worden war, schießt der Bodell-Chef mit einem neuen Plakat nach. Auf dem provokanten Aushang steht in großen Lettern: "Entschuldigen Sie uns bitte den Formfehler in unserer letzten Jobanzeige", steht geschrieben, und weiter: "Wir stellen ein!!! LadiestesterInnen – männlich/weiblich/genderfluid/non-binary".
Die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner tobte auf Twitter: "Es kann nicht sein, dass ein solches Plakat in der Menschenrechtsstadt Graz sichtbar ist. Wir haben die moralische und rechtliche Pflicht, dagegen vorzugehen." Ob das neue Plakat die alte Anzeige abwenden kann oder gleich einen neuen Shitstorm auslöst ist noch nicht abzusehen – Klar ist: Erneute Aufmerksamkeit ist dem Etablissement gesichert.