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ER lässt sich freiwillig mit Corona infizieren

Für eine Studie werden Freiwillige gesucht, die sich mit Corona infizieren lassen. Der 18-jährige Alastair Fraser-Urquhart hat sich schon angemeldet.

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Alastair Fraser-Urquhart aus der englischen Stadt Stoke-on-Trent hat sich für eine wissenschaftliche Studie angemeldet, für die Probanden mit dem Coronavirus infiziert werden sollen.
Alastair Fraser-Urquhart aus der englischen Stadt Stoke-on-Trent hat sich für eine wissenschaftliche Studie angemeldet, für die Probanden mit dem Coronavirus infiziert werden sollen.
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Großbritannien startete am Mittwoch einen Aufruf, um Probanden absichtlich mit dem Coronavirus zu infizieren. Im Dienste der Wissenschaft, versteht sich. Als einer der ersten Freiwilligen meldete sich der 18-jährige Alastair Fraser-Urquhart aus der englischen Stadt Stoke-on-Trent südlich von Manchester an. Der junge Medizinstudent macht nicht aus Not, sondern aus voller Überzeugung bei der Studie mit. "Hätte man schon früher damit begonnen, hätten wir möglicherweise schon vor Weihnachten einen Impfstoff gehabt", sagt er gegenüber der britischen Zeitung "The Guardian".

Beim Experiment handelt es sich um die weltweit erste "Human Challenge"-Studie zu Sars-CoV-2. Bis zu 90 Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren werden in einer "sicheren und kontrollierten Umgebung" dem Virus ausgesetzt. Gesucht werden gesunde, junge Menschen, die zuvor nicht geimpft wurden. Dafür werden sie mit 4.500 Pfund (umgerechnet etwa 5.200 Euro) belohnt.

Will Entschädigung spenden

Alastair Fraser-Urquhart macht aber nicht wegen des Geldes mit. Er werde es an die Organisation People's Vaccine Alliance spenden, die sich weltweit für einen gerechteren Zugang zu Impfstoffen einsetzt. "Ich halte die Entschädigungen für eine gute Sache, doch es gibt Leute, die glauben, dass Freiwillige nur wegen des Geldes bei Tests mitmachen. Darum ist es jetzt auch gut, wenn sie hören, dass es jemand gibt, der öffentlich sagt, dass er kein Geld annehmen wird."

Für den Test wird der 18-Jährige im Royal Free Hospital in London mit dem Coronavirus durch ein Nasenspray infiziert. Dann bleibt er für 17 Tage in einem abgeschlossenen Abteil, um andere nicht anzustecken. "Natürlich mache ich mir etwas Sorgen um allfällige Folgen nach einer Covid-19-Erkrankung. Es gibt Risiken, die wir nicht kennen. Werde ich mit 50 Jahren ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko haben, weil ich das Coronavirus hatte?" Die Risiken seien ein Bestandteil der Studie, sagt er. "Ich habe diese Risiken akzeptiert."

Seine Familie sei von seinen Plänen nicht begeistert, sagte Alastair Fraser-Urquhart, aber "sie verstehen, was ich tue und warum ich es tue, und sie unterstützen mich."

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