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Er pickt sich vor Autos auf Straße, baut aber Rennwägen

Klima-Aktivist Yannick flog über 9.000 Kilometer weit nach Asien in den Urlaub. Nun wurde auch bekannt, dass er an seiner Uni Rennwagen konstruierte.

Yannick (hier mit Luisa) bei einer Klimaschutz-Aktion.
Yannick (hier mit Luisa) bei einer Klimaschutz-Aktion.
Lichtgut-Stuttgart

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, ist der "Letzte Generation"-Aktivist Yannick alles andere als ein grundsätzlicher Feind von Autos: An seiner Uni, der Technischen Hochschule Regensburg, war er Teil eines Teams, das Rennwagen konstruierte und sich damit mit anderen Studentinnen und Studenten maß. Er soll gar Chef des 70-köpfigen Teams gewesen sein, das bis 2018 Verbrenner-Motoren einsetzte. Das Hochschul-Team Dynamics e. V. mischte damit in der sogenannten Formula Student mit – und dies mit Erfolg.

"Die Formula Student war einer der Gründe dafür, dass ich an die OTH Regensburg gegangen bin. Mit unserem Verbrennungsmotor waren wir das drittbeste Team in Deutschland", so Yannick laut einer Festschrift der Hochschule. Auf Instagram präsentiert das Team seine Konstruktionen und Erfolge.

Yannick trauerte auch den Benzinmotoren nach, als diese ab 2018 elektrischen Antrieben weichen mussten. "Es war schwer, den Benziner abzuhaken, weil er so erfolgreich war", wird Yannick zitiert. Der RP08 aus dem Jahr 2018 etwa verfügte über einen über 100 PS starken 600er-Reihenvierzylinder aus einem Honda-Sportwagen.

Simon Lachner (25), Sprecher der "Letzten Generation" Regensburg, verteidigt den Motoren-Fan: "Yannick hat mit seiner Klebeaktion politischen Protest gegen die Klimapolitik der Bundesregierung geäußert und niemandem persönlich vorgeschrieben, dass er weniger CO2 ausstoßen soll. Er hat sich nicht perfekt verhalten, aber wir sind alle nicht perfekt." Er bezieht sich dabei auf den Urlaubsflug von Yannick und Luisa nach Thailand, der für einige Schlagzeilen gesorgt hatte und 1,4 Tonnen CO2-Äquivalent verursachte.

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