Welt

"Er sagte, er würde mit dem Messer alle Kinder töten"

Ein Viertklässler in einem Winterthurer Schulhaus stieß mehrere Drohungen gegen seine Mitschüler aus. Der Polizei sind die Hände gebunden.

20 Minuten
In der Schule herrscht Angst und Schrecken. (Symbolbild)
In der Schule herrscht Angst und Schrecken. (Symbolbild)
Getty Images

Ein neunjähriger Bub verbreitet an der Schule Gutenberg in Winterthur Töss (Schweiz) Angst und Schrecken: Wie mehrere Eltern gegenüber dem "Heute"-Partnerportal "20 Minuten" übereinstimmend berichten, hat der Viertklässler in der vergangenen und dieser Woche mehrmals seine Schulkameraden eingeschüchtert. Am Montag habe er sogar ein Messer mitgenommen und seine Kollegen mit dem Tod bedroht: "Er sagte, er würde mit diesem Messer alle Kinder der Schule töten", sagt ein Vater.

"Er sagte, er würde mit diesem Messer alle Kinder der Schule töten."

Nach der Morddrohung habe der Schüler einen Verweis erhalten. "Seit Mittwoch darf der Bub wieder in die Schule gehen, als wäre hier nichts passiert." Dass die Schule keine Konsequenzen ziehe, sei bedenklich: "Es muss zuerst etwas Schlimmes passieren, damit etwas gemacht wird."

Strafmündig erst mit 10

Die Schulpflege Winterthur bestätigt auf Anfrage, dass es auf dem Areal einer Winterthurer Schule zu einem Vorfall gekommen ist: "Die Abklärungen sind am Laufen, die notwendigen Maßnahmen wurden per sofort eingeleitet", sagt Anna Graf, Vizepräsidentin der Schulpflege. "Aus Daten- und Persönlichkeitsschutz-Gründen ist die Schulpflege wie auch die Schulleitung nicht befugt, nähere Angaben zum Vorfall zu machen oder Stellungnahmen abzugeben."

Wie Michael Wirz von der Stadtpolizei Winterthur sagt, sei die Polizei am Montag alarmiert worden, weil ein Neunjähriger Kameraden bedroht hatte. Spezialisten der Jugendpolizei seien ausgerückt, hätten den Bub vor Ort angetroffen und die nötigen Schritte eingeleitet.

"Sie haben mit dem Jungen gesprochen und ihm aufgezeigt, was er mit seiner leichtsinnigen Aktion ausgelöst hat und dass es sich um eine klare Grenzüberschreitung handelt", sagt Wirz. Gespräche mit seiner Familie und der Schule hätten stattgefunden. Der Vorfall werde polizeilich festgehalten, sagt Wirz. "Ein Strafverfahren wird es aber nicht geben, da die Strafmündigkeit in der Schweiz erst mit dem zehnten Geburtstag beginnt."

"Wir machen uns ziemliche Sorgen"

Zahlreiche Eltern sorgen sich nun um ihre Sprösslinge. "Seit wir vom Vorfall erfahren haben, bringe ich meine neunjährige Tochter jeden Morgen zur Schule und hole sie auch wieder ab – auch weil sie sich sehr fürchtet", sagt etwa eine 35-jährige Mutter. "Diese Woche kam sie weinend nach Hause, weil sie so Angst hatte." Dass die Schule den Jungen bereits wieder in die Schule lasse, könne sie nicht nachvollziehen.

Dass der Schüler bereits wieder in der Klasse sitzt, löst auch bei einer 37-jährigen Mutter Ängste aus, wie sie vor dem Schulhaus sagt: "Mein Ehemann und ich haben von der Drohung gehört, wir machen uns ziemliche Sorgen." Weil beide arbeitstätig seien, könnten sie ihren Sohn allerdings nicht jeden Tag in die Schule bringen und wieder abholen. "Unser Achtjähriger ist am Mittwoch nach einer Dispens wieder in der Schule. Er hat nicht wirklich Angst, versteht wohl aber nicht, wieso ich so vorsichtig bin."

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch.</strong> Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. <a data-li-document-ref="120033152" href="https://www.heute.at/s/papas-leiche-lag-18-stunden-neben-sohn-auf-der-couch-120033152">Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033730" href="https://www.heute.at/s/lehrer-warnt-tropfen-der-fass-zum-ueberlaufen-bringt-120033730"></a>
    29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch. Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr >>>
    privat