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Zu gut – Mann in Burka fliegt bei Frauen-Turnier auf

Stanley Omondi (22) rechnete sich sich unter Frauen bei einem Schachturnier bessere Chancen aus. Als "Spielerin" in Burka flog er aber schnell auf.

Stanley Omondi (22) rechnete sich an einem Schachturnier in Kenia bessere Chancen aus, wenn er in der Frauenkategorie antritt.
Stanley Omondi (22) rechnete sich an einem Schachturnier in Kenia bessere Chancen aus, wenn er in der Frauenkategorie antritt.
20 Minuten / Chess Kenia

Stanley Omondi brauchte Geld, um seine Studiengebühren zu bezahlen. Seit seiner frühen Jugend spielt er gerne und gut Schach. So kam er auf die Idee, am Schachturnier Kenia Open anzutreten – doch weil ihm die Konkurrenz bei den Männern zu stark war, griff er zu einer List – und beschloss, bei den Damen teilzunehmen, wie die "Nation" berichtet.

In der Open Section hätte ihm zwar ein höheres Preisgeld gewinkt, doch dieses war mit je sieben Großmeistern und sieben internationalen Meistern sowie weiteren Cracks eine Nummer zu groß für ihn.

Der 22-Jährige schlüpfte kurzerhand in eine Burka, die seinen Kopf und sein Gesicht fast vollständig verhüllte und schrieb sich unter dem Namen Millicent Awuor als Frau am Turnier in Nairobi ein. In dessen Rahmen nahmen 444 Spielerinnen und Spieler aus 22 Ländern teil, das gesamte Preisgeld betrug 5,3 Millionen kenianische Schilling (etwa 35.000 Euro). Der junge Mann hatte es auf den Hauptpreis von 500.000 kenianischen Schilling abgesehen, umgerechnet etwa 3.300 Euro.

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    Stanley Omondi (22) schlich sich aus Geldnot in die Frauen-Sektion des großen Schachturniers Kenia Open ein.
    Stanley Omondi (22) schlich sich aus Geldnot in die Frauen-Sektion des großen Schachturniers Kenia Open ein.
    20 Minuten / Chess Kenia

    Um nicht als Mann erkannt zu werden, trug er zusätzlich eine Brille und sprach praktisch gar nicht: Beim Anmelden etwa schrieb er ohne ein Wort zu sagen bloß seinen Namen aufs Formular.

    Konkurrenz wurde misstrauisch

    Doch dann wurde ihm sein Erfolg zum Verhängnis: Die wortkarge "Spielerin" besiegte nicht nur die ehemalige kenianische Meisterin Gloria Jumba (1.487 Elo-Punkte), sondern auch die ugandische Top-Spielerin Ampaira Shakira (1.702 Punkte). Und da die Spielerin Millicent Awuor zuvor noch nie aufgetreten war und das Misstrauen etlicher anderer Schach-Enthusiasten weckte, forderten ihn die Offiziellen auf, sich zu erklären.

    In einem Nebenraum lüftete Student Omondi dann sein Geheimnis und gab sich als Mann zu erkennen. Natürlich wurde er sofort vom Turnier ausgeschlossen und muss nun mit einer mehrjährigen Sperre rechnen.

    Der Student, der ein Elo-Rating von etwa 1.500 hat, entschuldigte sich danach schriftlich: "Der Grund war finanzielle Not, aber ich bereue meine Tat zutiefst und bin bereit, alle Konsequenzen zu akzeptieren."

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